Sehr geehrter Herr Rauscher,
Über die Gründe für dieses Ergebnis können wir nur mutmaßen. Vielleicht ist es dem speziellen methodischen Vorgehen geschuldet, das bei der Zusammenstellung der Samples teilweise zur Anwendung kam („Snowball-Sampling“) und, wie die Studienautoren betonen, kaum repräsentative Schlüsse zulässt. Möglich wäre aber auch, dass sich iranische Flüchtlinge ideologisch stark von dem Regime unterscheiden, vor dem sie geflohen sind. Wie auch immer: Übrig bleibt, dass unter den Flüchtlingen aus dem islamistischen Regime im Iran, das sich die Vernichtung Israels zum Staatsziel gemacht hat, von allen befragten Gruppen am wenigsten Zustimmung zur antisemitischen Aussage zu finden war, die Juden hätten zu viel Macht auf der Welt. Tatsächlich fiel sie mit insgesamt 18 Prozent sogar nur halb so groß aus wie unter den Österreichern, die an der von Ihnen erwähnten Befragung aus dem Jahr 2009 teilnahmen.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Mena Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank