Wie der deutsche Außenminister überhaupt dazu kommt, sich dazu zu äußern, wo die Vereinigten Staaten ihre diplomatische Vertretung in einem Drittland ansiedeln oder wo der jüdische Staat seine Hauptstadt einrichtet: das führte er natürlich nicht aus. Sehr deutlich äußerte Gabriel sich dagegen dazu, dass es ‚im besten Interesse aller ist, dass dies nicht geschieht’. Die Anmaßung, die in dieser Stellungnahme liegt, ist atemberaubend. Geht Gabriel davon aus, dass er besser als die USA und Israel weiß, was in deren jeweiligem bestem Interesse liegt? Wie würde es ihm gefallen, wenn Washington oder Jerusalem oder irgendein anderes Land versuchen würde, Berlin vorzuschreiben, was in Deutschlands nationalem Interesse liege? Dies ist natürlich keineswegs das erste Mal, dass Gabriel ein erstaunliches Maß an Feindseligkeit Israel gegenüber bewiesen hat. (…) Israel sollte Gabriel wegen seines ungebührlichen Verhaltens auf Schärfste zurechtweisen. Keiner erwartet, dass Deutschland sich mit jeder politischen Entscheidung oder Handlung Israels einverstanden erklärt. Von einem Land, dass unser Volk abgeschlachtet hat, erwarten wir aber doch etwas weniger Feindseligkeit und weit mehr Anteilnahme und Verständnis.“ (Michael Freund: „Time to put Germany’s foreign minister in his place“)
