Von Florian Markl
Im Standard schreibt Ljubisa Tosic über ein Interview der ZiB 24 mit Justizministerin Karl, die in letzter Zeit massiv unter Kritik stand, und fragt: “Was etwa müsste Außenminister Spindelegger unternehmen, um ähnliche Reaktionen auszulösen? Er müsste jetzt an Syriens Assad eine Einladung zum Ehrenstaatsbesuch in Österreich aussprechen.” (Standard, 10. März 2012) Es wäre zu hoffen, dass eine Einladung Assads auf Widerspruch stoßen würde, sicher wäre das aber nicht. Einerseits ist zu vermuten, dass Spindelegger die gleichen “Argumente” für einen Empfang Assads vorbringen würde, die er bis jetzt noch jedes Mal angeführt hat, wenn es darum ging, hochrangige Vertreter des Iran in Wien willkommen zu heißen – man müsse “im Dialog bleiben”, man versuche, zu “vermitteln” etc. Andererseits sollte nicht unerwähnt bleiben, wie herzlich Assad zuletzt noch im April 2009 in Österreich empfangen wurde.
Damals wollte kaum ein hochrangiger Vertreter die Gelegenheit verstreichen lassen, sich mit dem Diktator ins rechte Licht zu setzen. Hier z. B. Bundespräsident Fischer:
Oder Bundeskanzler Faymann:
Auch Wirtschaftskammerpräsident Leitl wollte mit Assad um die Wette lächeln:
Und wenn Tosic wissen möchte, wie Assad als Gesprächspartner ist, muss er sich nur an die Chefin des Standard-Außenpolitikressorts, Gudrun Harrer, wenden – die hatte nämlich die Ehre, sich neben Ex-Bundeskanzler Vranitzky und Ex-Minister Scholten mit Assad ein Podium teilen zu dürfen, als der Diktator im “Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog” willkommen geheißen wurde:
P.S. Sollten Sie an weiteren Fotos Assads mit hochrangigen Persönlichkeiten der österreichischen Politik (etwa mit Parlamentspräsidentin Prammer oder Bürgermeister Häupl) interessiert sein, dann suchen Sie nach seinem offiziellen Internetauftritt, zu dem wir nicht verlinken wollen.