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Der Seitenwechsel des Sudan trifft den Iran schwer

Hafenanlagen in Port Sudan am Roten Meer. (© imago images/OceanPhoto)
Hafenanlagen in Port Sudan am Roten Meer. (© imago images/OceanPhoto)

Der Sudan war in der Vergangenheit ein beliebter sicherer Hafen für Terrorgruppen und kooperierte eng mit dem zunehmen isolierten iranischen Regime.

Yoav Limor, Israel Hayom

Im Gegensatz zu den Friedensabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain hat das Abkommen mit dem Sudan aus wirtschaftlicher Sicht wenig zu bieten. Der Land hat nichts nach Israel zu exportieren, und angesichts der leeren Kassen in Khartum ist fraglich, ob er viel von den relativ teuren Waren, die Israel zu bieten hat, importieren kann.

Zweifellos werden einige Geschäftsabschlüsse getätigt werden, die vor allem israelische Technologien in den Bereichen Wasser, Landwirtschaft und Lebensmittel betreffen und dazu beitragen werden, den Sudan ins 21. Jahrhundert zu bringen, aber insgesamt dürfte der Handel zwischen den beiden Ländern überschaubar bleiben.

Ein Friedensabkommen bietet Israel jedoch drei gleichermaßen wichtige Vorteile: Erstens bedeutet es diplomatisch gesehen, dass ein weiteres Land, das Israel früher feindlich gesinnt war, es nun anerkennt und volle diplomatische und Handelsbeziehungen mit ihm aufnimmt. (…)

Zweitens bedeutet das Abkommen aus arabisch-muslimischer Sicht, dass ein weiteres Loch in die Mauer der Ablehnung, der Israel in der arabischen Welt gegenübersteht, geschlagen wurde. Der Sudan, wo die Arabische Liga 1967 ihre berüchtigte Drei-Nein-Politik verkündete – nein zur Anerkennung Israels, nein zu Verhandlungen mit Israel und nein zum Frieden mit Israel – ist nun die fünfte arabische Nation, die Israel anerkennt. Die Vorstellung, dass jeder Fortschritt zwischen der arabischen Welt und Israel untrennbar mit der Palästina-Frage verbunden wäre, verliert damit weiter an Glaubwürdigkeit.

Und drittens, keineswegs aber zuletzt, ist da die Sicherheitsfrage. Nicht umsonst wurde der Sudan in den USA in die Liste der staatlichen Förderer des Terrorismus aufgenommen – mehr als nur eine Handvoll terroristischer Gruppen nennt den Sudan ihr Zuhause, und Khartum unterhält enge Beziehungen zum Iran.

Iranische Schiffe legten regelmäßig in Port Sudan an, um alles von Raketen und Mörsern bis hin zu Panzerabwehrraketen, Sprengstoffen und Waffen an die Hisbollah im Libanon und die Hamas und den Islamischen Dschihad im Gaza-Streifen zu liefern. (…)

Der Deal zwischen Israel und dem Sudan ist ein bedeutender Schlag gegen terroristische Organisationen und insbesondere gegen ihren wichtigsten Förderer, den Iran, der zweifellos besorgt ist über die wachsende Zahl an verschlossenen Schmuggelrouten und an muslimischen Ländern, die sich für den Frieden mit Israel entscheiden.

(Aus der Analyse „Israel-Sudan treaty deals blow to Iran, terrorism“, die auf Israel Hayom veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)

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