Mit Hilfe der US-Luftwaffe stürmen dieser Tage schiitische Milizionäre die Stadt Fallujah im Irak. Die überwältigende Mehrheit von ihnen ist nicht etwa der irakischen Regierung verpflichtet, sondern hat dem obersten Revolutionsführer im Iran, Ayatollah al-Khamenei, die Treue geschworen.
Berichten zufolge sollen sie von niemand geringerem als Qassem Soleimani geleitet werden, dem Befehlshaber der al-Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden. Gleichzeitig findet in Washington ein Ereignis der ganz eigenen Art statt: „United We Stand to Terminate ISIS“ nennt es sich und wird organisiert von der „Global Alliance for Terminating ISIS/Al-Qaeda.“
Am ‚gemeinsamen Kampf‘ gegen den IS ist an vorderster Front vermeintlich auch das Assad Regime beteiligt, weshalb in Washington neben einem Vertreter eben jener schiitischen Milizen, die gerade Fallujah erstürmen, auch Frau Dr. Bouthaina Shaaban teilnehmen wird, ihres Zeichens Beraterin des syrischen Präsidenten.
Die Dame gehört zwar seit 2011 zum ausgewählten Kreis jener Vertreter des syrischen Regimes, die auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums stehen. Aber wen interessiert schon eine Entscheidung von vor fünf Jahren – heute kämpft man schließlich Seite an Seite gegen den IS, den es damals noch gar nicht gab, und da kann dann eben auch eine Frau Shaaban problemlos nach Washington reisen.