Laut UNO-Angaben sind seit dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad Anfang Dezember fast 200.000 syrische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt.
Wie der von UN-Flüchtlingschef Filippo Grandi am Samstag vor einem Besuch in der Region erklärte, erfolgte die Rückkehr nach der Blitzoffensive einer von Islamisten angeführten Rebellenkoalition, durch die Präsident Baschar al-Assad im Dezember gestürzt und die Hoffnung auf ein Ende des dreizehnjährigen Bürgerkriegs geweckt wurde, der mehr als eine halbe Million Tote forderte und Millionen von Menschen ins Ausland flüchten ließ.
Zwischen dem Sturz des Regimes am 8. Dezember 2024 und dem heurigen 16. Januar kehrten rund 195.200 Syrer in ihre Heimat zurück, so die von Grandi auf X veröffentlichten Zahlen. »Bald werde ich Syrien und seine Nachbarländer besuchen, da das UNHCR seine Unterstützung für Rückkehrer und aufnehmende Gemeinden verstärkt«, schrieb Grandi.
Since early December, nearly 200,000 Syrians have returned home, in addition to about 500,000 who went back during last year’s conflict in Lebanon. Soon I will visit Syria — and its neighbouring countries — as UNHCR steps up its support to returnees and receiving communities. pic.twitter.com/8LWX4HJoaH
— Filippo Grandi (@FilippoGrandi) January 18, 2025
Tausende aus der Türkei
Insgesamt kehrten im vergangenen Jahr etwa eine halbe Million Menschen in ihre Heimat zurück. Viele jener, die schon vor dem Sturz des Präsidenten die Heimreise antraten, kamen aus dem Libanon, um den Kämpfen zwischen Israel und der Terrorgruppe Hisbollah zu entgehen, die inzwischen auf dem Weg eines Waffenstillstands beendet wurden.
Nach der Flucht von Baschar al-Assad wurden im Internet Bilder veröffentlicht, die Tausende Syrer in der Türkei zeigen sollen, die Richtung Grenze fahren, um in ihre Heimat zurückzukehren. In der Türkei, die eine neunhundert Kilometer lange Grenze mit Syrien hat, leben seit dem Jahr 2011 etwa drei Millionen Syrer.
Die türkischen Behörden, die auf die Rückkehr vieler Syrer hoffen, damit die wachsende fremdenfeindliche Stimmung in der Bevölkerung beruhigt wird, gestatten jeweils einem Mitglied pro Flüchtlingsfamilie bis zum 1. Juli des heurigen Jahres drei Hin- und Rückreisen, um ihre Neuansiedlung vorzubereiten. Die Türkei ist selbst in Syrien aktiv und unterstützt bewaffnete Gruppen, die sich den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) im Norden des Landes entgegenstellen.