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Syrien: SDF bereit zu Eingliederung in Armee, wenn Rechte respektiert werden

Der hochrangige SDF-Kommandeur Sipan Hamo
Der hochrangige SDF-Kommandeur Sipan Hamo (Quelle: SDF Website)

Bei den jüngsten Verhandlungen zwischen der Regierung Damaskus und den kurdisch geführten SDF habe zwar positive Stimmung geherrscht, greifbare Ergebnisse hätten sie aber kaum gebracht.

Der hochrangige Kommandeur der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Sipan Hamo, erklärte am Samstag, die SDF seien bereit, sich in die neue syrische Armee zu integrieren, vorausgesetzt, dass dieser Prozess auf Grundsätzen beruht, die die Identität der Truppen, ihre in der Vergangenheiten gebrachten Opfer und die Rechte aller syrischen Minderheiten wahren.

In einem Interview mit dem SDF-Medienzentrum sagte Hamo, der auch Mitglied des Militärkomitees ist, das mit der syrischen Übergangsregierung verhandelt, dass die nächsten Schritte von Damaskus darüber entscheiden würden, ob der Integrationsprozess »voranschreitet, sich verlangsamt oder sogar zum Stillstand kommt«. Er betonte, dass die SDF weiterhin »eine umfassende nationale Kraft sein werden, die alle Syrer verteidigt«.

Hamo merkte an, dass das Konzept der Integration in den Verhandlungsrahmen des Abkommen vom 10. März 2025 aufgenommen worden sei, und beschrieb diesen Prozess als sowohl militärisch als auch politisch. »Ohne die Beteiligung der SDF kann keine neue syrische Armee aufgebaut werden. Hama hob die Rolle seiner Truppen bei der Bekämpfung des IS und der Wahrung der Einheit Syriens hervor und warnte, dass einige Parteien in Damaskus »immer noch der Mentalität des Assad-Regimes verhaftet sind« und versuchen, die Identität der SDF zu marginalisieren oder auszulöschen, was er als »inakzeptabel und unpatriotisch« bezeichnete. »Jeder Integrationsprozess muss die Rolle der SDF und die Rechte aller Syrer – Sunniten, Kurden, Drusen, Alawiten und Christen gleichermaßen – anerkennen.«

Positive Atmosphäre, keine greifbaren Ergebnisse

Hamo beschrieb das jüngste Treffen in Damaskus, an dem Vertreter des syrischen Verteidigungsministeriums wie der SDF und amerikanische Beamte teilgenommen hatten, als positiv, sagte jedoch, dass es zu keinen schriftlichen Vereinbarungen, sondern nur zu allgemeinen Zusicherungen gekommen sei. »Wir haben gefordert, dass diese positiven Gespräche in praktische Schritte vor Ort umgesetzt werden«, doch die Regierung habe noch keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen habe, um die syrischen Minderheiten zu beruhigen.

Hamo führte die jüngsten Morde an Alawiten und Drusen sowie das anhaltende Sicherheitschaos als ernsthafte Herausforderungen für die Integrationsbemühungen an und äußerte sich besorgt über den jüngsten Angriff auf das kurdische Viertel Sheikh Maqsoud in Aleppo, obwohl sich die SDF gemäß der Vereinbarung vom März aus dem Gebiet zurückgezogen hatte. »Während wir über Integration diskutieren, greifen regierungsnahe Fraktionen das Viertel von zehn Seiten an. Das steht im Widerspruch zu den positiven Worten, die wir hören.«

Der SDF-Kommandeur betonte, dass die Haltung der Regierung gegenüber der kurdischen Stadt Afrin einen Test für ihre Ernsthaftigkeit in Bezug auf die nationale Aussöhnung darstelle. »Die Rückkehr der aus Afrin Vertriebenen, die Entschädigung der Opfer und die Rechenschaftspflicht der Täter werden zeigen, ob es der Regierung ernst ist mit dem Aufbau einer nationalen Armee. Wenn sie in Afrin gerecht handelt, kann sie anders gesehen werden.«

Abschließend erklärte Hamo, dass die SDF »die einzige nationale Kraft bleibt, die zum Dialog mit allen syrischen Gemeinschaften fähig ist«. Seine Truppen seien bereit, als »Kern der neuen syrischen Armee und Garant für die Korrektur des politischen und militärischen Kurses Syriens« zu dienen.

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