Die Tötung des stellvertretenden Kommandeurs des Korps der Islamischen Revolutionsgarde war ein schwerer Schlag für das Regime in Teheran und seine regionalen Stellvertreter.
Die Tötung von Abbas Nilforoushan, dem stellvertretenden Kommandeur des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC), war ein schwerer Schlag für das islamische Regime in Teheran und seine regionalen Stellvertreter, bekräftigte der Iran-Experte am Institute for National Security Studies (INSS), Benny Sabti, in einem Interview mit der israelischen Tageszeitung Maariv.
Nilforoushan war auch der Kommandeur der IRGC-Auslandeinheit Quds-Truppe im Libanon und wurde zusammen mit dem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut getötet.
Sabti erklärte Nilforoushans Gewichtigkeit damit, dass dieser »der Leiter der Operationen der Revolutionsgarde war und viele Missionen, Lieferungen und Budgets durch seine Hände gingen. Der Mann war in erster Linie für alles verantwortlich, was Israel betrifft: für die Genehmigung von Budgets und die Lieferung von Waffen nach Syrien und in den Libanon.«
Der Revolutinsgarden-Kommandeur sei deswegen so bedeutsam gewesen, weil er seit vielen Jahren für die Aufrechterhaltung aller Aktivitäten der Hisbollah und anderer terroristischer Organisationen zuständig war, die hauptsächlich über Verbindungen zu Syrien operieren. »Er war einer der Extremisten. Er war vierzehn, als die Revolution im Iran stattfand, und in diesem Alter meldete er sich zum Iran-Irak-Krieg. Er kam aus einer extremen Gegend und einer sehr extremen Stadt. Der Hintergrund im Iran ist sehr wichtig; wenn man in einer extremen Umgebung aufwächst, setzt man seinen Weg auf diese Weise fort«, fügte er hinzu.
Nicht so leicht ersetzbar
Zu Nilforoushans Aktivitäten sagte Sabti, diese habe »in den letzten Jahren in seiner Rolle als Einsatzleiter zu den antiisraelischen Aktivitäten der Hisbollah beigetragen, weil er sich um die Genehmigungen kümmerte. Er war im Wesentlichen an allem beteiligt, was bei der Revolutionsgarde geschah.«
Eine Person, die sowohl so einfallsreich als auch erfahren wie Nilforoushan ist, sei für den Iran sehr wichtig, betonte Sabti und verwies dabei auf den ehemaligen Chef der Quds-Truppen Qassem Soleimani, der im Januar 2020 von einer US-Rakete getötet wurde: »Eine Person, die weiß, wie man eine Operation mit drei Telefonanrufen durchführt, was selbst dreißig anderen nicht gelingen würde.«
Deswegen sei Nilforoushans Tötung auch so ein schwerer Schlag »sowohl für die Revolutionsgarde als auch für die gesamte iranische Achse mit ihren Stellvertretern. Das Dienstalter, die Erfahrung, die Türöffnerqualitäten, der Einfallsreichtum und die raschen Genehmigungen durch eine hochrangige Person.« All das werde den Iranern fehlen, resümierte der Experte.
In den Medien heißt es immer »Eliminiere den einen und ein anderer wird nachfolgen«, doch das stimme so überhaupt nicht, stellte Sabti richtig: »Es wird viel Zeit brauchen, bis sie jemanden finden, der in seine Fußstapfen tritt. Ich glaube, wir haben zum ersten Mal die Revolutionsgarde im Ganzen getroffen. Das hat so noch niemand gesagt«, schloss er.