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Schriftstücke von Yahya Sinwar zur Geiselbewachung entdeckt

Ex-Hamas-Chef Yahya Sinwar in einem Tunnel bei Khan Yunis
Ex-Hamas-Chef Yahya Sinwar in einem Tunnel bei Khan Yunis (© Imago Images / dts Nachrichtenagentur)

Der von Israel getötete Hamas-Führer Yahya Sinwar soll Anweisungen für den Umgang und die Bewachung der Geiseln hinterlassen haben, mit dem Ziel palästinensische Terroristen freizupressen.

Die palästinensische Zeitung Al-Quds veröffentlichte drei auf abgerissenen Seiten niedergeschriebene Dokumente, die vom getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar verfasst worden sein sollen und in denen er Anweisungen für die Geiselnehmer gibt. Aus den gedruckten quellen geht hervor, das Sinwars Hauptziel darin bestand, die Freilassung von Hamas-Terroristen aus israelischen Gefängnissen zu erwirken.

Das erste Dokument betont deshalb auch die Verpflichtung, »sich um das Leben der feindlichen Gefangenen zu kümmern und sie zu schützen, denn sie sind das Druckmittel in unseren Händen«, um palästinensische Gefangene freizupressen.« Diejenigen, die ihre Pflicht erfüllten, würden belohnt würden, schrieb der Hamas-Führer. »Die Pflicht, unsere Gefangenen freizubekommen, wird nur durch die Bewachung der feindlichen Gefangenen erfüllt, und die Belohnung für ihre Freilassung wird zum Nutzen der Mudschaheddin verbucht.«

Das zweite Schriftstück enthält Daten zu 112 namenlosen Geiseln, die in drei Gebieten – 14 in Gaza-Stadt, 25 im Zentrum des Gazastreifens, 51 in Rafah – festgehalten werden; eine vierte Gruppe von 22 Entführten ist ohne Ortsangabe aufgelistet. 

Die angeführten Gefangenen sind in Kategorien nach ihrem Alter (jung, über/unter 60 Jahre), Geschlecht und Stand (Zivilisten/Soldaten) eingeteilt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass eine beduinische Geisel in Gaza-Stadt und vier weitere Beduinen in Rafah festgehalten wurden, darunter ein 55-jähriger Mann, bei dem es sich vermutlich um Youssef Ziyadne mit seinen drei Kindern handelt, von denen zwei im Rahmen eines Waffenstillstands im November freigelassen wurden.

Das dritte Dokument enthält eine Liste elf weiblicher Entführter mit Name, Alter und Staatsbürgerschaft, die zu Beginn des Kriegs – die meisten von ihnen während der einwöchigen Waffenruhe im November – freigelassen wurden.

Über hundert Israelis noch festgehalten

97 der 251 am 7. Oktober letzten Jahres von der Hamas Entführten befinden sich noch immer im Gazastreifen, darunter 34, die vom israelischen Militär als tot bestätigt wurden. Während der Waffenruhe Ende November 2023 ließ die Hamas 105 Zivilisten frei; vier Personen bereits zu einem früheren Zeitpunkt. Acht Geiseln konnten von den Truppen gerettet und die Leichen von 37 geborgen werden, darunter drei, die irrtümlicherweise von israelischen Soldaten getötet wurden, als sie versuchten, ihren Entführern zu entkommen.

Die Hamas hält außerdem zwei israelische Zivilisten fest, die 2014 und 2015 in den Gazastreifen gelangt sind, sowie die Leichen von zwei israelischen Soldaten, die 2014 getötet wurden.

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