Saudischer Soziologe: Homosexualität ist Terrorismus

Der saudische Soziologe Abdelrahman Al-Garrash
Der saudische Soziologe Abdelrahman Al-Garrash (Quelle: MERMRI)

Bei einer Diskussion über die Entkriminalisierung der Homosexualität in den Golfstaaten griff der Soziologe seinen für Legalisierung argumentierenden Gesprächspartner scharf an.

Am 20. Juli fand auf dem amerikanischen TV-Sender Al-Hurra TV eine Diskussionsrunde statt, in der über eine Legalisierung der Homosexualität in Saudi-Arabien und den Golfstaaten debattiert wurde. Dabei plädierte der in Washington D.C. lebende saudische Aktivist Wajih Al-Assad dafür, die Verurteilung der Homosexualität endlich aufzugeben:

»Die Weltgesundheitsorganisation WHO sagt seit über fünfzig Jahren, dass Homosexualität keine sexuelle Krankheit ist, aber wir behandeln sie immer noch als sexuelle Krankheit. Zur selben Zeit haben wir mit wirklichen Krankheiten zu kämpfen wie dem Drogenmissbrauch oder dem Terrorismus, der menschengemacht ist und von Gruppen ausgeht, die politischen Wandel herbeiführen wollen, darunter die islamische Bewegung auf der Arabischen Halbinsel.«

In seiner Reaktion auf Al-Assads Aussagen erklärte sein Diskussionspartner, der saudische Soziologe Abdelrahman Al-Garrash, Homosexualität müsse ebenso bekämpft werden wie Drogenkonsum und Terrorismus. Alles andere sei einem »ideologischen Einmarsch« gleichzusetzen:

»Das ist eine Pervertierung der menschlichen Natur. Sogar die Tiere, die minderwertiger sind als die Menschen, sind zu angeekelt, um solche Dinge zu tun. Ich verstehe nicht, wie Wajih es wollen kann, solche Perversen zu legalisieren. Sie sind pervers aus einer ideologischen, religiösen und sogar menschlichen Perspektive […] Wenn jemand sein ideologisches und menschliches Niveau auf einen Standard senkt, der unter dem der Tiere liegt, dann sollte er zum Terroristen erklärt werden.«

Saudi-Arabien und die Golfstaaten, so Al-Garrash in der von MEMRI übersetzten Diskussion, hätten der Welt gezeigt, wie effektiv sie beim Krieg gegen den Terror und die Drogen seien. Nun seien sie in einen neuen Krieg verwickelt: einen »ideologischen Krieg gegen diese ideologischen und sexuellen Perversen«, den sie ebenso effektiv führen müssten:

»Wir sind im Krieg. Genauso wie wir den Terrorismus und die Drogen bekämpft haben, sollten wir die Homosexuellen bekämpfen. […] Wir müssen ihnen [der Gesellschaft, den Medien und den Reformern] klarmachen: ›Sie [die Homosexuellen] gefährden euch als eine Gesellschaft‹. […]

Wajih und andere wie er wollen, dass es Gesetze gibt, die die Gesellschaft zwingen, sie zu respektieren. Bruder, wir respektieren euch als menschliche Geschöpfe, aber wenn ihr wollt, dass wir uns unter das Niveau der Tiere begeben … Lass mich dir und den Leuten wir dir eines sagen: Ihr habt keinen Platz unter uns, in der arabischen Welt, der arabischen Halbinsel und den Menschen des Golfs.«

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