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Saudi-Arabien zeigt Palästinensern die kalte Schulter

Saudi-Arabien zeigt Palästinensern die kalte Schulter
Nur ein Beispiel für das gespannte Verhältnis: Ein saudischer Blogger, der auf Besuch in Israel war, wurde in Jerusalem von Palästinensern attackiert.

„Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den Palästinensern und Saudi-Arabien erwägt die Palästinensische Autonomiebehörde, eine hochrangige Delegation nach Riad zu entsenden, um dringend nötige  Gespräche mit Mitgliedern der saudischen Königsfamilie und Regierungsvertretern über Möglichkeiten darüber zu führen, wie eine weitere Verschlechterung der Beziehungen verhindert werden kann.

Allerdings scheint es ein Problem zu geben: Die Saudis reagieren nicht auf die Forderungen der Palästinenser, einen solchen Besuch zu organisieren. ‚Wir befinden uns mitten in einer echten Krise mit Saudi-Arabien‘, sagte ein PA-Beamter gegenüber der Jerusalem Post. ‚Sie scheinen sehr wütend auf uns zu sein.‘

Die palästinensisch-saudischen Beziehungen begann sich vor etwa zwei Jahren zu verschlechtern, vor allem wegen der engen Beziehungen des Königreichs zur Regierung von US-Präsident Donald Trump und der offensichtlichen Annäherung Riads an Israel.

Bei mehreren Demonstrationen im Westjordanland und im Gazastreifen haben Palästinenser Poster von Saudi-Arabiens König Salman bin Abdel Aziz und Kronprinz Mohammed bin Salman sowie von Premierminister Benjamin Netanyahu und Trump verbrannt. (…)

Die Krise erreichte ihren Höhepunkt im vergangenen Juni, als Saudi-Arabien als einer der ersten arabischen Staaten seine Teilnahme an dem von den USA geleiteten Wirtschaftsworkshop in Manama, Bahrain, bestätigte, ungeachtet der palästinensischen Aufrufe zum Boykott der Konferenz. (…)

Trotz der Spannungen haben Vertreter der PA und Saudi-Arabiens darauf geachtet, ihre schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit zu waschen. Das hat jedoch die normalen Palästinenser und Saudis nicht davon abgehalten, sich an gegenseitigen Schmutzkampagnen in sozialen Medien zu beteiligen.

Der Angriff von Palästinensern auf einen saudischen Blogger am 23. Juli während eines Besuchs der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg hat die Spannungen zwischen Ramallah und Riad weiter verschärft. Der Blogger Mohammed Saud war Teil einer arabischen Journalistendelegation, die vom Außenministerium zu einem Besuch nach Israel eingeladen worden war. (…)

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Videos von Palästinensern, die dem Blogger ins Gesicht spuckten, Plastikstühle warfen und ihn beleidigten wurden als so demütigend empfunden, dass selbst Saudis, die sich gegen die Normalisierung mit Israel wandten, sich gegen die Palästinenser stellten.“ (Khaled Abu Toameh: „Palestinians in bid to avert ‘real crisis’ with Saudi Arabia“)

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