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Saudi-Arabien und China intensivieren ihre Beziehungen

Chinas Präsident Xi Jinping und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman bei einem Treffen in Riad im Dezember 2022. (© imago images/Xinhua)
Chinas Präsident Xi Jinping und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman bei einem Treffen in Riad im Dezember 2022. (© imago images/Xinhua)

Nur kurz nachdem China eine saudisch-iranische Annäherung vermittelt hat, wird das Königreich Partner der Shanghaier Organisation.

Am 29. März gab die saudi-arabische Regierung bekannt, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit als »Dialogpartner« beizutreten. Der Schanghaier Organisation, die 2001 als politische, sicherheitspolitische und wirtschaftliche Organisation für die Region Zentralasien gegründet wurde, gehören neun Mitgliedsstaaten an: China, Russland, Pakistan, Indien, Kasachstan und andere Länder Zentralasiens.

Der Beitritt Saudi-Arabiens erfolgte weniger als drei Wochen nach der Bekanntgabe eines von China vermittelten Abkommens zur Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, die zuvor sieben Jahre lang unterbrochen gewesen waren. Riad hatte sich im Zuge dessen bei Chinas Präsident Xi Jinping für die Vermittlung einer »Brücke« zwischen den beiden prominenten Regionalmächten am Golf bedankt, die sich auf Konfliktschauplätzen wie dem Jemen als erbitterte Kontrahenten gegenüberstehen.

Am Dienstag gab darüber hinaus Aramco, das größte saudi-arabische Erdölunternehmen, bekannt, seine milliardenschweren Investitionen in China verdoppelt zu haben. Aramco hat u.a. ein großes gemeinsames Projekt im Nordosten Chinas abgeschlossen und einen privaten petrochemischen Konzern übernommen.

Laut der amerikanischen Website Al-Hurra TV wird auch China, dessen Wirtschaft sich von der Corona-Pandemie erholt, und schon bisher der größte Importeur von Aramco-Öl war, in diesem Jahr wahrscheinlich so viel Öl wie nie zuvor aus Saudi-Arabien importieren,

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman und der chinesische Präsident Xi Jinping haben am in einem Telefongespräch am Dienstag Aspekte der Partnerschaft zwischen den beiden Ländern erörtert. Die offizielle saudische Presseagentur berichtete: »Während des Gesprächs betonten beide Seiten die Bedeutung der strategischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und China.«

Während der Kronprinz die chinesische Bemühungen »um die Entwicklung gutnachbarschaftlicher Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Iran« würdigte, pries der chinesische Präsident “die Rolle des Königreichs bei der Förderung der Beziehungen Chinas zu den Ländern des Golf-Kooperationsrates und den Ländern des Nahen Ostens”.

In beiderseitigem Interesse

Analysten zufolge sind die jüngsten Schritte Saudi-Arabiens in Richtung China Teil einer breiter angelegten Anstrengung des Königreichs und einiger Golfstaaten, ihre diplomatischen Aktivitäten zu erweitern und sich stärker dem Osten zuzuwenden, nachdem die USA ihr Engagement in der Region reduziert haben. Diese Strategie komme in erster Linie China zugute. Das Land könne zwar den großen amerikanischen Einfluss im Nahen Osten nicht ersetzen, aber Peking wolle die Dominanz Washingtons in der Region verringern.

Der Schriftstellerin Hoda Raouf zufolge versuche China, im Nahen Osten, dem im Rahmen des chinesischen Projekts einer »neuen Seidenstraße« große Bedeutung zukommt, seine Beziehungen sowohl mit dem Iran als auch mit Saudi-Arabien einzusetzen, »um regionale Spannungen und Streitigkeiten auf eine Weise zu lösen, die es Peking ermöglicht, Wirtschaftsprojekte in einer stabileren Region umzusetzen.« China ist heute bereits »der größte Handelspartner der arabischen Länder und der größte ausländische Investor in der Region, und seine Wirtschaftsprojekte überschneiden sich mit den strategischen Visionen der Länder der Region zur Entwicklung ihrer Volkswirtschaften«, fügt sie hinzu.

Die chinesische Konzentration auf wirtschaftlichen Einfluss sei vielleicht effektiver als die oft als »Realismus« bezeichnete Politik Washingtons, aber letztlich müsse sich erst zeigen, ob es Peking gelingt, sein »ökonomisches Gewicht in politischen Einfluss umzuwandeln«.

Im Moment liegt die Annäherung Saudi-Arabiens und Chinas jedenfalls im beiderseitigen Interesse. Sie bietet Riad die Möglichkeit, angesichts des Rückgangs des amerikanischen Einflusses im Nahen Osten seinen Spielraum auf dem diplomatischen Parkett auszudehnen, während sie gleichzeitig Chinas Aussichten verbessert, seine wirtschaftlichen Interessen voranzutreiben und die benötigten Rohstoffimporte aus der Region zu sichern.

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