„Human Rights Watch zufolge hat Saudi-Arabien in den vergangenen vier Monaten 48 Menschen hingerichtet, die Hälfte von ihnen wegen Drogenvergehen, bei denen es zu keinerlei Gewaltanwendung kam. Die in den USA ansässige Gruppe drängte das Königreich, seine ‚notorisch ungerechte Strafjustiz‘ zu reformieren. Die Hinrichtungsrate in Saudi-Arabien ist eine der höchsten weltweit. Die Todesstrafe kommt bei Angeklagten zur Anwendung, die wegen terroristischer Straftaten, Mordes, Totschlags, Vergewaltigung, der Verübung eines bewaffneten Raubüberfalls oder Drogenhandels verurteilt werden. Rechtsexperten haben sich wiederholt wegen des Mangels an Fairness bei den Prozessen in dem Königreich besorgt gezeigt. Sie folgen einer strengen Auslegung der Scharia. Die Regierung behauptet, die Todesstrafe wirke abschreckend. (…)
Human Rights Watch erklärte, Saudi-Arabien habe seit Anfang 2014 beinahe 600 Hinrichtungen durchgeführt. Bei mehr als einem Drittel von ihnen ging es um Drogendelikte. Letztes Jahr wurden fast 150 Menschen in dem Königreich hingerichtet. Die Verurteilten werden mit einem Schwert geköpft. Der Thronfolger Kronprinz Mohammed bin Salman hat in einem im April veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift Time angedeutet, dass Saudi-Arabien die Todesstrafe in bestimmten Fällen durch lebenslange Haft ersetzen werde. Der Prinz ist bemüht, das Image seines Landes, das seine vom Öl abhängige Wirtschaft diversifizieren und internationale Investoren anlocken will, zu verbessern.“ (Bericht im Guardian: „Saudi Arabia criticised for 48 beheadings in four months of 2018“)