Der Spagat, gleichzeitig in Syrien als auch in der Ukraine militärisch erfolgreich zu sein, zwingt Russland zur Verlagerung größerer Waffeneinheiten.
Nach Angaben einer israelischen Organisation zur Auswertung von Satellitenbildern hat Russland eine Batterie von S-300-Luftabwehrraketen aus Syrien in einen russischen Hafen nahe der Krim verlegt. Diese Entwicklung scheint dem russischen Versuch geschuldet zu sein, seine Luftabwehr im Krieg mit der Ukraine zu stärken.
ImageSat International (ISI) hat im April Bilder der S-300-Flugabwehrbatterie in der Nähe von Masyaf, Syrien, aufgenommen. Bilder vom 25. August zeigten den Standort leer und verlassen, nachdem die Ausrüstung in einem ersten Schritt nach Tartus verlagert worden war.
Weitere Fotos belegen, dass die Batteriekomponenten zwischen dem 12. und 17. August in einem Hafen in Tartus gelagert waren. Am 20. August waren sie dann verschwunden. Der ISI kam zu dem Schluss, dass sie auf ein russisches Kriegsschiff, die Sparta II, gebracht wurden, das Tartus in Richtung des russischen Hafens Noworossijsk verließ. Noworossijsk liegt in der Region Krasnodar am Schwarzen Meer und dient der russischen Schwarzmeerflotte als Marinestützpunkt.
Den ISI-Auswertungen zufolge wurde die Radaranlage der S-300-Batterie separat vom Stützpunkt in Masyaf zum Luftwaffenstützpunkt Khmeimim an der syrischen Küste nördlich von Tartus verbracht. Im vergangenen Mai haben russische Luftabwehrraketen dieses modernen Typs erstmals, allerdings erfolglos, versucht, israelische Flugzeuge abzuschießen, die Ziele im Nordwesten des Landes bombardiert hatten.