Nach einem sechsmonatigen Waffenstillstand eskalierten im April die Kämpfe in der Region. Russland hat die syrische Regierung militärisch und politisch unterstützt, als sie seit dem 26. April mehr als 20 Gesundheitseinrichtungen bombardierte, auch solche, deren Koordinaten den Vereinten Nationen und Russland ausdrücklich zum Schutz zur Verfügung gestellt worden waren. Am 26. Mai zeigten Nachrichtenberichte, dass die Türkei Anti-Regierungs-Kämpfer bewaffnete, als Reaktion auf die anhaltenden russisch-syrischen Angriffe. (…) Das Übereinkommen von 2008 über Streumunition verbietet deren Einsatz und Protokoll III des Übereinkommens über konventionelle Waffen (CCW) verbietet die Verwendung bestimmter Brandwaffen. Russland und Syrien gehören nicht zu den 120 Ländern, die Streumunition verboten haben. Das CCW-Protokoll über Brandwaffen trägt Russland jedoch mit.
Da die türkische Grenze geschlossen ist und keine anderen Gebiete unter der Kontrolle von Regierungsgegnern stehen, haben Zivilisten in den betroffenen Gebieten, die Angst davor haben, durch die Regierung verfolgt zu werden, keinen Ort, an den sie vor der Gewalt fliehen könnten. Während Russland und Syrien die Schaffung von zwei humanitären Korridoren aus Idlib ankündigten, erklärten die Einwohner gegenüber Human Rights Watch, dass sie aus Angst vor Verfolgung nicht in die von der Regierung gehaltenen Gebiete evakuiert werden wollen. Die Bewohner sagten auch, sie hätten nicht das Geld für die Unterkunft und den Transport, um in sicherere Gebiete innerhalb oder außerhalb Syriens umsiedeln zu können.“ (Bericht von Human Rights Watch: „Russia/Syria: Flurry of Prohibited Weapons Attacks“)