Offenbar bereits seit Juli nutzt Russland seine durch den Iran vermittelten Beziehungen zu den Huthi-Milizen, um im Jemen Soldaten für seinen Krieg in der Ukraine anzuwerben.
Russland gehen im Krieg gegen die Ukraine die Soldaten aus, denn in den Blutmühlen seiner Offensive sterben Monat für Monat Zehntausende oder werden schwer verletzt. Nordkorea »liefert« nun ganz offiziell Nachschub, aber auch anderswo versucht Russland, neues Kanonenfutter zu rekrutieren, etwa in verschiedenen arabischen Staaten.
Aktuell intensiviert der Kreml via seiner Achse mit Teheran nicht nur die Kontakte zu den Huthi-Milizen, denen er auf Wunsch der Islamischen Republik Raketen zum Beschuss Israel und der internationalen Schifffahrt im Roten Meers schicken soll, sondern die er im Gegenzug offenbar auch zum Zweck der Rekrutierung nutzt: »Russland hat Hunderte jemenitische Söldner für den Kampf in der Ukraine rekrutiert«, berichtete die Financial Times am Sonntag. »Dieser Schritt wirft Bedenken hinsichtlich der sich vertiefenden Beziehungen Moskaus zu den jemenitischen Huthi-Rebellen auf.«
Laut der von der Financial Times befragten jemenitischen Staatsangehörigen seien den rekrutierten Jemeniten hoch bezahlte Jobs und sogar die russische Staatsbürgerschaft versprochen worden, wobei sie von mit den Huthi verbundenen Organisationen angeworben wurden. Nach ihrer Ankunft in Russland wurden sie jedoch gezwungen, sich in die russische Armee einzutragen und an die Front in der Ukraine geschickt.
Bereits seit Juli
Die Nachrichten über diese aktuellen Rekrutierungen im Jemen folgten auf frühere Berichte über »die russische Anwerbung von Kämpfern aus Nepal und Indien sowie über die Aufnahme von etwa 12.000 nordkoreanischen Soldaten angesichts des Personalmangels in seinem fast dreijährigen Krieg in der Ukraine«.
Maged Almadhaji, Leiter des Sana’a Center for Strategic Studies, einer Denkfabrik mit Schwerpunkt Jemen, sagte der Financial Times, dass die Söldnertransporte nach Russland von den Huthi selbst organisiert werden, um die Beziehungen zu Moskau zu festigen und auszubauen. Der Experte für die Golfstaaten, Farea al Muslimi, fügte hinzu, nur wenige der nach Russland entsandten jemenitischen Söldner verfügten über eine Ausbildung und würden nicht wirklich freiwillig, sondern bloß aus der Not heraus nach Russland gehen würden: »Russland braucht Soldaten und es ist klar, dass die Huthi für sie rekrutieren. Im Jemen ist es ziemlich einfach, Leute anzuwerben. Es ist ein sehr armes Land.«
Die Financial Times berichtete auch von ihr vorliegenden Verträgen, die von jemenitischen Rekruten unterzeichnet wurden und den Namen eines Unternehmens trugen, das als Tourismus- und Transportunternehmen für medizinische Geräte identifiziert wurde und einem prominenten Huthi-Politiker gehört. Die Untersuchung der Zeitung ergab, dass die Rekrutierung jemenitischer Soldaten bereits im Juli begonnen hatte.
Artikel zuerst erschienen bei JungleBlog.