„Saudi-Arabien hat jetzt einen neuen Thronfolger, Muhammad bin Salman. Er ist Anfang 30, war Verteidigungsminister und hat gemerkt, dass die Iraner Saudi-Arabien destabilisieren. Er hat ganz klar gemacht, dass sich die Politik Saudi-Arabiens in erster Linie darauf ausrichtet, diese Bedrohung zu neutralisieren. Weil Israel auch der Ansicht ist, dass der Iran die Region destabilisiert, hat man einen geneinsamen Nenner. Diesen geneinsamen Nenner kann man natürlich ausbauen. Beziehung gibt es ja schon längere Zeit unter dem Teppich. Aber jetzt – auch nach dem Trump-Besuch in Saudi Arabien und in Israel – könnte es dazu kommen, dass die Beziehungen zu unseren arabischen Nachbarn auch irgendwann mal über dem Teppich stattfinden. Es gibt viele Themen, bei denen wir in Kontakt sind: Wirtschaft oder auch Geheimdienste zum Beispiel. Möglich ist es. (…)
Russland ist ein enorm wichtiger internationaler Spieler – wieder geworden. 2013, als die Amerikaner nicht bereit waren, sich in Syrien zu engagieren, haben die Russen das Vakuum gefüllt. Und sie sind gekommen, um zu bleiben. Sie decken die Iraner und sind damit im Grunde der Schirmherr unserer ärgsten Feinde. Weil wir uns dessen bewusst sind, ist uns der Kontakt zu Russland auch sehr wichtig. Man muss miteinander reden. Die Russen kennen damit auch unsere roten Linien. (…) Die Sicherheit der Golanhöhen und das Einschmuggeln moderner Waffen aus Syrien in den Libanon zum Beispiel. Das sind rote Linien. Und in Israel sind rote Linien tatsächlich rote Linien. Das sagt man nicht nur so.“ (Interview mit Arye sharuz Shalicar: „Moskau deckt unsere Erzfeinde“)