Ein wichtiges Sprachrohr Putins berichtet, der israelische Agent »Makhshir Kesher« (Funkgerät) stecke hinter der Explosion der Pager von Hisbollah-Kämpfern.
»Makhshir Kesher« (hebräisch für: Funkgerät bzw. Walkie-Talkie) sei der israelische Agent hinter der am Dienstag erfolgten Explosion von Kommunikationsgeräten Tausender Hisbollah-Aktivisten im Libanon und in Syrien gewesen, berichteten einige in Beirut ansässige Medien. Der russische Propagandist Wladimir Solowjow, der als wichtiges Sprachrohr des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, gehörte zu denjenigen, die auf den Bericht hereinfielen.
Solowjow postete auf seinem beliebten Telegram-Kanal, dass »libanesischen Medien zufolge der Angriff möglicherweise von dem israelischen Geheimdienstagenten ›Makhshir Kesher‹ durchgeführt« worden sei. Solowjows Behauptung basierte auf einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Sputnik, in dem es hieß: »Medienberichten zufolge wurde der Cyberangriff von einem israelischen Geheimdienstagenten durchgeführt« dessen Namen »Makhshir Kesher« laute.
Solowjow war zuvor schon auf eine Falschmeldung hereingefallen, als er vorschnell behauptete, der Mossad-Agent »Eli Copter« sei für den tödlichen Hubschrauberabsturz des ehemaligen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi verantwortlich.
Antisemitischer Propagandist
Nach Ausbruch des Krieges am 7. Oktober war in Solowjows Sendung der leitende Kommentator Sergej Mardan zu Gast, der für die Komsomolskaja Prawda schreibt. Mardan behauptete damals, Russland unterstütze den Iran in seinem Konflikt mit Israel, und sagte: »Teheran ist unser politischer Verbündeter. Der Iran ist eine der wenigen Nationen, die Russland in seine Krieg [in der Ukraine] unterstützen. Es ist klar, wen wir gewinnen sehen wollen. Natürlich wollen wir, dass der Iran gewinnt. Israel hat etwa zweihundert Atombomben. Wer kann schon sagen, dass diese Idioten sie nicht einsetzen werden?«
Im Jahr 2021 verbot Lettland Solowjow die Einreise, nachdem er Adolf Hitler als »einen sehr mutigen Mann« gepriesen hatte, der im Gegensatz zum russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny »dem Militärdienst nicht aus dem Weg gegangen ist und tapfer im Ersten Weltkrieg gekämpft hat.« Solowjow korrigierte sich später und sagte, dass Hitlers Tapferkeit ihn nicht von der Verantwortung für seine Handlungen entbinde.
Im Mai 2022 löste Solowjow eine weitere Kontroverse aus, als er Juden beschuldigte, die Ukraine auszubeuten, und behauptete, dass »jüdische Hände im Blut jener Nationen getränkt sind, die von ihnen [den Juden] nicht einmal als menschlich betrachtet werden«.
Auch Türkei fiel auf Wortspiel herein
Im August berichteten türkische Medien über einen weiteren vermeintlichen Agenten: »Amit Nakesh« (hebräisch für: der Attentäter), der für die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh in Teheran verantwortlich gewesen sein soll. Der Fauxpas ist wahrscheinlich auf einen Beitrag von Eli David, einem KI-Forscher an der Bar-Ilan-Universität, zurückzuführen, der auf X geschrieben hatte: »Israelische Quellen haben den Namen des Mossad-Agenten preisgegeben, der Ismail Haniyeh getötet hat. Sein Name ist Amit Nakesh, der Berichten zufolge auch an mehreren früheren Attentaten beteiligt war. Amit, du bist ein Held!«
Die Mossad-Agenten hinter den explodierten Pagern. 😁 pic.twitter.com/cnfZBkMJnQ
— Markus Schaub 🎗️ (@M_Schaub) September 17, 2024