Das Auslieferungsersuchen der neuen syrischen Regierung für den gestürzten Präsidenten Assad stößt auf Ablehnung in Russland.
Wie die jordanische Zeitung Rai-al-Youm am Sonntag berichtete, werden die russischen Behörden den ehemaligen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad nicht ausliefern. Zuvor hatte der amtierende Präsident Ahmed al-Sharaa ein entsprechendes Ersuchen an Moskau gestellt. Assad war am 8. Dezember vergangenen Jahres aus Damaskus geflohen, um dem Putsch der Rebellen in der Hauptstadt zu entkommen. Er flog zunächst zum russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in der syrischen Küstenstadt Latakia und von dort weiter nach Moskau, wo er mit seiner Familie zusammentraf.
»Eine der Bedingungen für Baschar al-Assads Niederlassung in Moskau ist sein vollständiger Verzicht auf jegliche mediale und politische Aktivitäten und bis jetzt wurden keine Verstöße seinerseits beobachtet«, erklärte der russische Botschafter in Bagdad Alperus Kotrashev gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur IRNA. »Das Asyl für Baschar al-Assad und seine Familie wurde auf direkten Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewährt und an dieser Entscheidung wird sich nichts ändern.«
Kein Entgegenkommen
Berichten zufolge soll Ahmed al-Sharaa Russland bereits im Februar um die Auslieferung des ehemaligen Machthabers gebeten haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine informierte syrische Quelle berichtete: »Die einzige Vereinbarung zwischen Damaskus und Russland besteht darin, die Überprüfung [des Ersuchens] und die Gespräche fortzusetzen.«
Reuters zitierte außerdem diplomatische Quellen, nach denen al-Sharaa die von Assad in Moskau hinterlegten Gelder zurückfordere, die jedoch laut offiziellen Äußerungen Russlands gar nicht existieren.