
„Im Zuge ihrer neuntägigen Bombardierung der von Aufständischen gehaltenen Provinz Idlib im Nordwesten Syriens haben russische und regimetreue syrische Kampfflieger mehr als 150 Zivilisten getötet. ‚Seit die Russen und das Regime mit der Bombardierung begannen, haben wir 152 Leichen geborgen und 279 Zivilisten gerettet’, so Salem Abu al-Azem, eine leitende Rettungskraft der Weißhelme-Zivilschutzorganisation am Mittwoch. Es würden weiterhin Leichen aus den Trümmern zerstörter Gebäude geborgen.
Regimetreue und russische Kampfflieger begannen am 19. September mit den Luftschlägen. Sie griffen damit eine der Anfang des Monats unter der Obhut der Russen mit den Aufständischen vereinbarten ‚Deeskalationszonen’ an. Als Vorwand dienten Moskau und Damaskus Angriffe anderer aufständischer Gruppen sowie der dschihadistischen Hayat Tahrir al-Sham-Koalition auf Regierungsstellungen in der nördlichen Nachbarprovinz Hama am gleichen Tag. Die Luftschläge waren gegen die Infrastruktur und andere zivile Standorte gerichtet, darunter sechs Krankenhäuser, fünf Zivilschutzzentren, Kraftwerke und Flüchtlingslager, aber auch gegen Kommandanten jener aufständischen Fraktionen, die das Deeskalationsabkommen unterzeichnet hatten. Am Montag wurden mehr als 40 Menschen getötet. Tausende sind aus den Städten aufs Land geflohen, um den Bomben und dem Granatenbeschuss zu entkommen. Das russische Verteidigungsministerium beharrte darauf, es habe keine zivilen Standorte angegriffen. Ihre Angriffe richteten sich ausschließlich gegen ‚Terroristen’.“ (Scott Lucas: „Syria Daily: More than 150 Killed in Russian-Regime Bombing of Idlib“)