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Rückzug der Hamas-Führung aus Katar in den Jemen?

Huthi-Anhänger im Jemen demonstrieren mit der Fahne der Hamas
Huthi-Anhänger im Jemen demonstrieren mit der Fahne der Hamas (© Imago Images / Xinhua)

In den vergangenen Tagen wurde berichtet, dass Katar Druck auf die in Doha ansässigen Hamas-Führer ausübt, was sie dazu bewegen könnte, das Land zu verlassen und in anderen Staaten der Region Zuflucht zu suchen.

Das amerikanische Wall Street Journal zitierte arabische Beamte mit der Aussage, dass die Führung der Hamas angesichts der festgefahrenen und vom Scheitern bedrohten Verhandlungen zu einem Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen erwägt, ihren Sitz von Katar in ein anderes Land zu verlegen. Die Zitierten fügten hinzu, die von den USA und der EU als terroristische Organisation eingestufte Hamas habe in den vergangenen Tagen mindestens zwei Länder in der Region kontaktiert, »um sie zu fragen, ob sie der Idee offen gegenüberstehen, dass ihre Führer in die entsprechenden Territorien umziehen«. Einer jener Staaten, mit denen Kontakt aufgenommen wurde, sei das Sultanat Oman.

Bezogen auf die Differenzen zwischen den beiden Parteien, erklärten die Quellen, sei die Hamas der Ansicht, dass die stockenden Geiselverhandlungen noch mehrere Monate andauern könnten, was die engen Beziehungen des palästinensischen Ablegers der Muslimbruderschaft zu Katar und seine Präsenz in Doha gefährden könnte. In jüngster Zeit haben Vermittler aus Katar und Ägypten Druck auf die Hamas-Vertreter ausgeübt, damit sie ihre Bedingungen für einen Waffenstillstand lockern. Ein arabischer Vermittler sagte dem Wall Street Journal, »die Möglichkeit, dass die Gespräche komplett abgebrochen werden, ist sehr real«.

Der katarische Premier- und Außenminister, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, sagte letzten Mittwoch, Doha sei dabei, seine Vermittlerrolle, die es seit Monaten zwischen Israel und der Hamas-Bewegung spielt, zu »evaluieren« und fügte in Richtung Israel hinzu: »Leider haben wir gesehen, dass diese Vermittlung missbraucht und für engstirnige politische Interessen eingesetzt wird.«

Obwohl die Hamas Berichte über angebliche Pläne, Katar zu verlassen, dementierte, deuteten palästinensische Quellen, die mit dem saudischen Sender Al-Arabiya sprachen, an, dass die Terrorgruppe Katar verlassen könnte, zumal die Bewegung unter internen Konflikten als auch externem Druck leidet.

Türkei oder nicht Türkei?

Die Gastwissenschaftlerin an der London School of Economics und Professorin für internationale Beziehungen, Selin Nasi, meinte in Bezug auf die Türkei als mögliches Ziel für Hamas-Führer, die Regierungspartei unterstütze derzeit die Hamas, »weil sie einen gemeinsamen Hintergrund hat, nämlich die Muslimbruderschaft. Die Regierung hat Hamas-Mitgliedern legale und gültige Pässe ausgestellt, und Hamas-Funktionäre genießen auch auf operativer Ebene Freiheit in der Türkei«, was auch einer der Hauptgründe für den Konflikt zwischen der Türkei und Israel sei.

Nasi schließt nicht aus, dass die Türkei das neue Zentrum der Hamas sein könnte und erklärt, dass »die Optionen, die der Bewegung zur Verfügung stehen, sehr begrenzt sind. Die meisten von ihnen könnten auf die eine oder andere Weise mit Gebieten verbunden sein, die unter iranischem Einfluss und iranischer Kontrolle stehen, wie der Irak, der Libanon, Syrien und der Jemen.«

Gegenüber dem saudi-arabischen Sender Al-Arabiya erklärten Quellen jedoch, dass sich die Hamas eher im Jemen, wo sich die Huthi an der Macht befinden, welche die antiisraelische Terrorgruppe unterstützen, niederlassen könnte als in der Türkei. Ein prominenter Anführer der Huthi, Muhammad Al-Bukhait, kündigte unterdessen die Bereitschaft Sanaas an, die Führer der Hamas und der übrigen palästinensischen Gruppierungen aufzunehmen, sollten diese beschließen, Katar zu verlassen. »Die Amerikaner üben zunehmend Druck auf Katar aus, die Hamas-Führer auszuweisen, und ich erwarte, dass die katarische Regierung diesem Druck nicht nachgeben wird. In jedem Fall heißt Sanaa alle Führer der Hamas und der übrigen palästinensischen Gruppierungen willkommen.«

Der ägyptische Politikexperte Samir Ragheb vertrat ebenfalls die Ansicht, der Jemen könnte das nächstgelegene Ziel für Hamas-Führer sein, da dort die Huthi große Territorien kotrollieren, in denen die Hamas-Führer Unterschlupf finden könnten. Ragheb schloss aus, »dass die Hamas und ihre Führer in die Türkei gehen, da sich diese wegen ihrer Beziehungen zu westlichen Ländern und ihrer Interessen gegenüber anderen Staaten wie den Vereinigten Staaten in einer kritischen Lage befindet.«

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