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Rohanis Staatsbesuch im Irak: Iran versucht, seinen Einfluss auszuweiten

Rohanis Staatsbesuch im Irak: Iran versucht, seinen Einfluss auszuweiten
Barham Salih, Hassan Rohani

„Der iranische Präsident, Hassan Rohani, ist am Montagmorgen in Bagdad gelandet. In einem Kommentar auf dem Teheraner Flughafen Mehrabad vor seiner Abreise, betonte er die enge Allianz zwischen dem Iran und dem Irak. Der irakische Präsident Barham Salih sagte seinerseits, der Irak arbeite daran, dass die US-Sanktionen gegen den Iran, die den Handel zwischen den beiden Ländern eventuell einschränken könnten, der Islamischen Republik keinen Schaden zufügen werden. Der Besuch Rohanis unterstreicht noch einmal den Druck, unter dem Washingtons Irak-Politik steht und die Herausforderungen, die auf US-Präsident Donald Trump, ob seiner Isolationspolitik gegenüber dem Iran, zukommen. Rohanis Besuch findet statt, während die von der USA geführte Koalition versucht, ISIS in ihrer letzten Hochburg in Syrien zu besiegen. Darüber hinaus hat ISIS im letzten Jahr auf dem gesamten Gebiet des Irak Angriffe durchgeführt und es besteht die Gefahr, dass sich im nächsten Jahr ein neuer Aufstand entwickeln könnte. Zehntausende ISIS-Mitglieder flohen aus Baghuz oder ergaben sich und könnten eine Gefahr darstellen. Der Iran betonte, dass er einer der Hauptunterstützer des Irak im Kampf gegen den IS war, und dass die Islamische Republik eine neue Stufe in den Beziehungen zwischen Teheran und Bagdad erreichen möchte. (…)

Die US-Verbündeten im Irak, insbesondere in der Kurdischen Regionalregierung im Norden, stellen sich indes Fragen über das Engagement der USA. Es ist unklar, wie genau sich die USA die Umsetzung ihrer langfristigen Ziele im Irak vorstellen. Der Iran hingegen macht seine Strategie klarer: Er will den Handel auf 13 Milliarden Dollar pro Jahr steigern und weitere Vereinbarungen unterzeichnen. Der Anführer der islamischen Revolutionsgarden, Qasem Soleimani, der deren Auslandseinheit Quds-Brigaden leitet und eine Schlüsselrolle bei der Ausdehung des iranischen Einflusses im Irak und in Syrien spielte, erhielt am Wochenenden den ‚Zulfaqar‘-Orden vom iranischen Führer Ayatollah Khamanei verliehen. Dies ist der höchste militärische Auszeichnung im Iran und ein Symbol für die Macht von Soleimani. (…)

Das Hauptziel des Iran ist es, seine Macht und seinen Einfluss in der Region zu demonstrieren und einen weiteren Claim auf dem Schachbretts des Nahen Ostens abzustecken. Mit der Niederlage von ISIS wurde eine weitere Figur vom Spielfeld entfernt und der Iran möchte dieses Vakuum füllen.“ (Seth J. Frantzman: „Iranian president in Baghdad for his own ‚deal of the century‘“)

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