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Rohani vor der UNO: USA werden sich dem Iran beugen

Rohanis Rede vor der UN-Vollversammlung
Rohanis Rede vor der UN-Vollversammlung (© Imago Images / Xinhua)

In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung verglich Rohani den von US-Polizisten getöteten George Floyd mit dem Iran, der ebenfalls die „Knie der Arroganz“ in seinem Nacken spüre.

Times of Israel

Der iranische Präsident Hassan Rohani hat am Dienstag versprochen, dass der nächste US-Führer die Forderungen Teherans akzeptieren muss, womit er angesichts der US-Wahlen eine Kompromisslösung mit den USA ausschließt. „Wir sind keine Verhandlungsmasse für Wahlen oder die Innenpolitik“, sagte Rohani in seiner virtuellen Ansprache vor der UN-Generalversammlung. „Jede US-Regierung wird nach den Wahlen keine andere Wahl haben, als sich der Widerstandsfähigkeit der iranischen Nation zu beugen.“

Die Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten verschärften sich drastisch unter US-Präsident Trump, der sich aus dem von seinem Vorgänger Barack Obama ausgehandelten Nuklearabkommen zurückzog und die Islamische Republik mit weitreichenden Sanktionen belegte. (…) Rohani hielt eine trotzige und hitzige Rede, während seine Nation mit dem schlimmsten Coronavirus-Ausbruch im Nahen Osten und einer geschwächten Wirtschaft zu kämpfen hat.

Nur wenige Tage vor der vorab aufgezeichneten Rede war die iranische Währung aufgrund der umfassenden US-Sanktionen auf den niedrigsten Stand aller Zeiten im Vergleich zum US-Dollar gefallen. (…) Die Sanktionen hindern den Iran effektiv daran, sein Öl weltweit zu verkaufen. „Die Vereinigten Staaten können uns weder Verhandlungen noch Krieg aufzwingen“, sagte Rohani und fügte hinzu: „Das Leben ist hart unter Sanktionen. Noch härter ist jedoch das Leben ohne Unabhängigkeit.“

Rohani verglich die Notlage seines Landes auch mit der des schwarzen Amerikaners George Floyd, der starb, als ein weißer Polizist in Minneapolis ihn am Boden fixierte, indem er ihm ein Knie in den Nacken drückte. Floyds Tod löste landesweite Proteste zur gegen Polizeigewalt an Schwarzen aus. Rohani sagt, dass Floyds Schicksal uns „an unsere eigenen Erfahrungen erinnert. “Wir erkennen die auf dem Nacken lastenden Knie sofort als die Knie der Arroganz im Nacken unabhängiger Nationen.“ (…)

Auch lobte er die iranische Politik, „mit dem Volk und der Regierung des Libanon gegen zionistische Besatzer, einheimische Kriegstreiber und ausländische Verschwörer“ aufzustehen, und sagte, dass sein Regime „Besatzung, Völkermord, Zwangsvertreibung und Rassismus in Palästina niemals ignorieren wird.”

In einer angedeuteten Rüge gegenüber den arabischen Ländern, die ihre Beziehungen zu Israel erwärmen – einschließlich der VAE und Bahrain, die letzte Woche im Weißen Haus das Abraham-Abkommen unterzeichnet hatten – sagte Rohani, der Iran habe „niemals ein Geschäft mit dem heiligen Quds [Jerusalem] und den Grundrechten des palästinensischen Volkes gemacht.“

(Aus dem Artikel At UN, Rouhani says next US leader will ‚surrender to the resilience of Iran’“, der bei der Times of Israel erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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