Der Kommandeur des Korps der Islamischen Revolutionsgarde des Irans Hossein Salami drohte bei einer Militärübung in Teheran mit einer Wiederholung der koranischen Schlacht von Khaybar.
Die »Ungläubigen« würden das Schicksal der Juden teilen, die 628 n. Chr. vom Propheten Mohammed massakriert wurden, warnte der Kommandeur des Korps der Islamischen Revolutionsgarde des Irans (IRGC) Hossein Salami am Donnerstag bei einer Militärübung in Teheran.
»Wir stehen uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber und werden bis zum Ende mit euch kämpfen. Wir werden euch nicht erlauben, das Schicksal der Muslime zu beherrschen«, schwor der IRGC-Chef in einer vom iranischen TV-Propagandasender Press TV übersetzten Rede. »Die meisten modernen Armeen der Welt sind dem zionistischen Regime zu Hilfe geeilt«, kritisierte Salami, die er als »globale Formation von Mächten« bezeichnete, die sich dem Willen der Zionisten unterwerfe, »damit sie über das Schicksal der Muslime herrschen, ihr Land besetzen und sie ihrer religiösen Identität berauben können«.
»Wir werden Rache nehmen. Ihr werdet schmerzhafte Schläge einstecken, wartet nur ab«, drohte Salami vor den versammelten IRGC-Mitgliedern. »Studiert die Geschichte; nirgendwo werdet ihr einen Ort finden, an dem sich Muslime den Ungläubigen, Polytheisten und Heuchlern unterwerfen. Schaut Euch Khaybar zu Beginn des Islam an. Euer heutiges Schicksal wird dasselbe sein wie das Schicksal in der Schlacht von Khaybar.«
Dabei er sich auf eine Auseinandersetzung zwischen Mohammeds Truppen und jüdischen Stämmen auf der Arabischen Halbinsel im siebten Jahrhundert. Nachdem muslimische Eroberer die Oase Khaybar angegriffen und unter ihre Kontrolle gebracht hatten, massakrierten sie die jüdischen Männer und verkauften ihre Frauen und Kinder in die Sklaverei.
Angriff verschoben
Israel geht unterdessen davon aus, dass der Iran wegen des Siegs von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten beschlossen hat, einen dritten direkten Angriff auf den jüdischen Staat zu verschieben, berichtete Israel Hayom am Donnerstag. Der Artikel erfolgte einen Tag nachdem auch iranische Quellen dem Sender Sky News mitgeteilt hatten, die bevorstehende Rückkehr Trumps ins Weiße Haus habe das Teheraner Regime dazu veranlasst, den Angriff aufzuschieben.
Am 1. Oktober feuerte der Iran mehr als 180 ballistische Raketen auf Israel ab, was nach dem Angriff im April den zweiten direkten Angriff Teherans auf den jüdischen Staat darstellt. Die israelischen Streitkräfte konnten mit Unterstützung der USA die meisten Raketen abfangen. Das einzige Opfer des Angriffs war ein Palästinenser aus Gaza, der in der Nähe von Jericho von herabfallenden Raketenteilen getroffen wurde.
Als Reaktion griffen israelische Jets am 26. Oktober in mehreren Wellen zwanzig Ziele im Iran an, wobei Berichten zufolge die Luftabwehr ausgeschaltet und die Raketenproduktionsindustrie des Landes erheblich zurückgeworfen wurde. Durch die Attacken wurden auch Radarsysteme zerstört, die zur Lenkung der ballistischen Raketen benötigt werden.
Anfangs spielte Teheran die Auswirkungen der Angriffe herunter, doch soll der Oberste Führer Ajatollah Ali Khamenei seinen Mitarbeitern später mitgeteilt haben, dass das Ausmaß der Vergeltungsmaßnahmen Jerusalems »zu groß sei, um es zu ignorieren«.