Für viele Tunesier hat sich die Situation heute in Bereichen wie Sicherheit, Politik, Meinungsfreiheit und Demokratie eindeutig verbessert. Ein wichtiger Indikator für diese neu gewonnene Freiheit war der Gerichtsbeschluss vom 25. Januar, bei dem das tunesische Berufungsgericht eine von Präsident Beji Caid Essebsi eingereichte und 4 Jahre lang verhandelte Klage gegen den tunesischen Aktivisten Imed Omda Dghij abwies. Das Gericht verurteilte Essebsi überdies zur Zahlung der Gerichtskosten. Dieses Urteil stellt in der arabischen Welt und in Afrika einen Präzedenzfall dar. (…)
Der Blogger Halima Maalej kommentierte Dghijs Freispruch, indem er den Facebook-Hashtag ‚Tunesien ist besser nach der Revolution‘ an seine mehr als 23.000 Follower verbreitete. Der Aktivist Khaleb Jerbi postete in den Sozialen Medien: ‚Der Präsident verklagt Imed Dghij and verliert den Prozess. … Das ist Unabhängigkeit der Justiz.‘ Weitere Aktivisten kommentierten die Meldung und lobten den mutigen Schritt der tunesischen Rechtsprechung. Die Aktivistin Amine Chabchoub fragte in einem Facebook-Posting: ‚Gibt es etwas Schöneres als Freiheit, Demokratie und eine faire und freie Justiz?‘, und fuhr fort: ‚Seit der Revolution ist [Tunesien] besser, auch wenn sich der Brotpreis verdoppelt hat.‘ Ihre Follower beschrieben das Urteil als ein Lehrstück in Demokratie, wie man es in Tunesien niemals zuvor erleben durfte.“ (Mohamed Ali Litfi: „Tunisians celebrate landmark ruling against president“)