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Wo Raketen auf Israel als Konfliktvermeidung gelten

Während des iranischen Raketenhagels auf Israel erklärt CNN-Moderatorin Amanpour, Teheran wolle Deeskalation
Während des iranischen Raketenhagels auf Israel erklärt CNN-Moderatorin Amanpour, Teheran wolle Deeskalation (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Nach Meinung der prominenten CNN-Moderatorin Christiane Amanpour wolle der Iran zwar keinen Konflikt, hätte aber gar keine andere Wahl gehabt, als Israel anzugreifen.

Christiane Amanpour, Anchorwoman des US-Nachrichtensenders CNN, sorgte gestern für Empörung, als sie just zu jenem Zeitpunkt, als die 180 vom Iran abgefeuerten Raketen den israelischen Luftraum erreichten, ausdrücklich versicherte, die Islamische Republik strebe keinen Konflikt mit Israel, das für den Angriff vom Dienstag selbst verantwortlich sei, an.

Tatsächlich verschärfte Teheran mit seiner Attacke die Auseinandersetzung zwischen Israel auf der einen und der Hisbollah bzw. Hamas auf der anderen Seite. Einen Tag nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 eröffnete die Hisbollah zur Unterstützung der Hamas eine Nordfront und greift Israel seitdem fast täglich mit Raketen an.

Die britisch-iranische Journalistin behauptete hingegen in ihrer TV-Sendung, dass »niemand, weder die Libanesen noch die Iraner, wollen, dass die Lage noch weiter eskaliert. Der Iran will keinen israelischen oder amerikanischen Krieg gegen sich. Es ist unwahrscheinlich, dass er in einem solchen Krieg Sieger sein kann. Er will ihn nicht«, sagte Amanpour zu ihrer Kollegin Dana Bash. Der iranische Außenminister habe ihr während der UN-Generalversammlung versichert, »dass der Iran und die Hisbollah Zurückhaltung zeigen werden«. Dieser Punkt kam auch in der Rede des iranischen Präsidenten vor den Vereinten Nationen zur Sprache.«

Nur wenige Minuten vor Amanpours Kommentar war ihr Kollege Jim Sciutto während seiner Reportage gezwungen, seine Position auf einem Dach in Tel Aviv zu verlassen, als sich die iranischen Raketen näherten und erste Explosionen zu hören waren.

Nach Meinung der CNN-Moderatorin hatte der Iran »keine andere Wahl gehabt«, als Israel anzugreifen, nachdem der jüdische Staat die Tötung von Hisbollah-Führern im Libanon angeordnet hatte, wobei auch ein hochrangiger Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde ums Leben kam. Es sei nicht die Aufgabe des Irans, so Amanpour, »die Hisbollah zu schützen. Im Gegenteil. Die Hisbollah soll die Fronttruppe sein. Daher ist diese Reaktion wahrscheinlicher, eben weil das Mullah-Regime keine andere Möglichkeit sah.«

Für die prominente Journalistin gibt es »bisher keine Beweise dafür, dass irgendetwas eingeschlagen ist. Es wird abgefangen, wie unsere Korrespondenten vor Ort berichten.« Amanpour deutete auch an, dass der iranische Angriff nicht darauf angelegt war, Zivilisten zu töten, und zitierte Berichte, wonach die USA und Israel »zu dem Schluss gekommen waren, dass die Ziele drei israelische Luftwaffenstützpunkte und eine Geheimdienstbasis sein würden«.

Kritik in den sozialen Medien

In den sozialen Medien wurden Amanpours Aussagen schnell aufgegriffen, um sie für ihre Kommentare angesichts des Zeitpunkts zu kritisieren. Der Herausgeber des Magazins Commentary, John Podhoretz, schrieb auf X: »Weil sie entweder verrückt oder böse ist, sagt Christiane Amanpour, der Iran wolle keine weitere Eskalation, während Hunderte ballistischer Raketen auf Israel niedergehen.« Christiane Amanpour spricht gerade auf CNN darüber, dass die Hisbollah einen Waffenstillstand wollte und meint, Israel würde diesen nicht zulassen. Ihre Rolle als Propagandistin des Bösen eskaliert jetzt.«

Seine Empfehlung an CNN laute daher, »Christiane Amanpour aus der Sendung zu nehmen, bevor sie anfängt, die iranische Nationalhymne zu singen. Amanpour gibt Israel jetzt direkt die Schuld für den Angriff, weil Netanjahu sich an das iranische Volk gewendet hat. Denn, wie man ja weiß, hat Israel Raketen auf den Iran abgefeuert«, schrieb er sarkastisch, wobei er sich auf eine Ansprache des israelischen Premiers bezog, dass Israel keinen Kampf gegen das iranische Volk, sondern gegen das iranische Regime führe.

Die CNN-Kommentatorin steht nicht zum ersten Mal wegen ihrer antiisraelischen Aussagen in der Kritik. So warf ihr der damalige Premierminister Naftali Bennet live auf Sendung die Verbreitung falscher Tatsachen vor, als sie ihn damit konfrontierte, Polizeikräfte auf den Tempelberg in Jerusalem gelassen zu haben, jedoch die vorhergegangenen Ausschreitungen mit keinem Wort erwähnte.

Im Jahr 2023 verglich Amanpour israelische Antiterroraktionen mit den Massakern des syrischen Diktators Bashar al-Assad. Erst im April heurigen Jahres setzte sie den wegen Terrors und Mordes zu einer fünffach lebenslänglichen Haftstrafe verurteilten Fatah-Funktionär Marwan Barghouti mit dem südafrikanischen Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela auf eine Ebene.

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