Seit Abschluss der Abraham-Abkommen erhöht sich die Zahl der in den Golfstaaten lebenden Juden. Um den Bedürfnissen des jüdischen Bevölkerungsanteils gerecht zu werden, wird eine eigenständige Gemeinde geplant.
Während die jüdische Bevölkerung in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stetig wächst, hat unlängst ein führender Rabbiner öffentlich den Plan verkündet, die erste vollwertige jüdische Gemeinde innerhalb des Golfkooperationsrats (GCC) zu etablieren. In seiner Ankündigung sagte Rabbi Elie Abadie:
»Es wird weitere Gebetshäuser, Schulen – von Säuglingsheimen bis zu Hochschulen – geben. Es wird Platz für eine Mikwe [ein Bad für die rituelle Reinigung] geben und weitere koschere Läden und Restaurants sowie ein Gemeindezentrum. Was wir brauchen, ist ein jüdisches Viertel, und ich habe schon mit einigen Bauträgern darüber gesprochen.«
Abadie fügte in seiner vom Jewish News Syndicate dokumentierten Erklärung hinzu, dass er sich ein Viertel mit einer Synagoge, privaten Wohnhäusern, Wohnanlagen, Hotels und Einkaufszentren wünsche.
Der GCC besteht aus den sechs Ländern Saudi-Arabien, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Bahrain und Oman. Abadie ist ein führender Rabbi im Jüdischen Rat der Emirate und steht momentan an der Spitze der Vereinigung der jüdischen Gemeinden am Golf, einer Dachorganisation für die jüdischen Gemeinden der GCC-Länder.
Laut Abadie leben 2.000 Juden in den VAE, von denen 500 ihre Religion aktiv praktizieren. Abadie wies darauf hin, dass sich die Zahl seit dem Abschluss der Abraham-Abkommen im Jahr 2020 verdoppelt hat.
Mehr als 200.000 jüdische Touristen haben die Emirate seit der Unterzeichnung des Normalisierungsabkommens besucht, wobei Abadie meint, dass diese Zahl sich im Lauf der nächsten fünf Jahre vervierfachen wird.