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Quizshow à l’iranienne 

Antiisraelische Demonstration in Teheran
Antiisraelische Demonstration in Teheran (© Imago Images / NurPhoto)

Um der Bevölkerung seine militärische Bewaffnung zu demonstrieren, bewirbt sie das Mullah-Regime in TV-Ratesendungen, in denen die Iraner zugleich auf den Feind eingeschworen werden sollen.

Am 13. November wurden die Zuseher der Morgensendung des iranischen TV-Senders Channel 5 aufgefordert, an einem Quiz teilzunehmen, bei dem es darum ging, wie lange eine ballistische Rakete vom Typ Sejjil für die Strecke zwischen Teheran und Tel Aviv benötigen würde. Dem Gewinner winkten dabei 200.000 Toman (umgerechnet etwas mehr als 45 Euro) in bar.

In der Morgenshow begrüßte der Moderator die Zuseher, bedankte sich für ihr Einschalten und forderte sie auf, die Antwort auf folgende Frage per SMS an den Sender zu schicken: »Wie lange braucht eine Sejjil-Rakete, um die Entfernung zwischen Teheran und Tel Aviv zu überwinden?« Drei Antwortmöglichkeiten wurden vorgegeben: A: sieben bis zehn Minuten; B: zwanzig Minuten, C: dreißig Minuten. Unter den richtigen Einsendung würden »nach dem Zufallsprinzip zwei Personen ausgewählt, die einen Preis von 200.000 Toman erhalten«.

Erst kürzlich drohte die iranische Zeitung Sobh-e-Sadegh auf ihrer Titelseite in Hebräisch, dass eine neu entwickelte iranische Hyperschallrakete in der Lage wäre, Israel in vierhundert Sekunden, also etwas mehr als sechseinhalb Minuten, zu erreichen. Und vergangene Woche beschuldigte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian erneut israelische und westliche Politiker und Geheimdienste, Unruhe im Iran zu säen, um das Regime zu stürzen. 

„Das künstliche israelische Regime und einige westliche Politiker, die einen Bürgerkrieg, die Zerstörung und den Zerfall des Irans geplant haben, sollten wissen, dass der Iran nicht Libyen oder der Sudan ist“, schrieb der Teheraner Spitzendiplomat auf Twitter. „Heute haben die Feinde die Integrität des Iran und die iranische Identität ins Visier genommen. Doch Weisheit des Volkes hat den Feind enttäuscht. #Mächtiger Iran”, fügte Amir-Abdollahian hinzu.

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