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Pulitzer-Preis an antisemitischen palästinensischen Dichter verliehen

Erhielt kürzlich den Pulitzer-Preis: der palästinensische Dichter und Autor: Mosab Abu Toha
Erhielt kürzlich den Pulitzer-Preis: der palästinensische Dichter und Autor: Mosab Abu Toha (© Imago Images / Sipa USA)

Obwohl der palästinensische Autor Mosab Abu Toha auf seinen Social-Media-Plattformen antisemitische Kommentare verbreitet, wurde er heuer mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

David Isaac

Mosab Abu Toha, ein palästinensischer Dichter und Autor, wurde am 5. Mai mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Kurz darauf wurde bekannt, dass er sich öffentlich abfällig über die Opfer des Massakers der Hamas vom 7. Oktober 2023 geäußert hatte. Den Pulitzer-Preis erhielt er für Essays im New Yorker, die »das physische und emotionale Gemetzel in Gaza« beschreiben und »tiefgehende Berichterstattung mit der Intimität von Memoiren verbindet, um die palästinensischen Erfahrungen aus mehr als eineinhalb Jahren Krieg mit Israel zu vermitteln«, ist auf der Website der Pulitzer-Journalistenschule der New Yorker Columbia Universität zu lesen.

Während die Jury offenbar Abu Tohas Extremismus nicht aufgedeckt hatte, enthüllte die Medienbeobachtungsgruppe HonestReporting am Tag darauf, dass Toha auf seinen Social-Media-Plattformen virulent antiisraelische »Inhalte und Fake News« verbreitet hatte. Alle Beiträge stammen aus dem heurigen Jahr, der jüngste wurde am 13. April veröffentlicht. HonestReporting teilte die Beiträge zunächst mit Fox News Digital, das Abu Toha, den New Yorker und die Pulitzer-Organisation um eine Stellungnahme bat.

Verhöhnung der Opfer

In einem Beitrag vom 25. Januar diskreditierte der Preisträger auf Facebook die israelische Geisel Emily Damari: »Wie um alles in der Welt kann dieses Mädchen als Geisel bezeichnet werden? (Und das ist bei den meisten ›Geiseln‹ der Fall.) Das ist Emily Damari, eine 28-jährige britisch-israelische Soldatin, die am 7. Oktober von der Hamas entführt wurde. … Dieses Mädchen wird also als ›Geisel‹ bezeichnet? Diese Soldatin, die sich in der Nähe der Grenze zu einer Stadt befand, die sie und ihr Land besetzt haben, wird als ›Geisel‹ bezeichnet?«

Am Donnerstag zeigte sich Damari schockiert darüber, dass das Pulitzer-Komitee Abu Toha einen Preis verliehen hatte, also »dem Mann, der im Januar meine Gefangenschaft infrage gestellt hat«, wie sie in den sozialen Medien kritisierte:

»Sie behaupten, Journalismus zu ehren, der für Wahrheit, Demokratie und Menschenwürde eintritt, und dennoch haben Sie sich dafür entschieden, eine Stimme zu würdigen, welche die Wahrheit leugnet, die Opfer auslöscht und das Andenken an die Ermordeten schändet. Sehen Sie nicht, was das bedeutet? Mosab Abu Toha ist kein mutiger Schriftsteller. Er ist das moderne Pendant eines Holocaustleugners. Indem Sie ihn ehren, schließen Sie sich ihm in der Dunkelheit dieser Leugnung an. Das ist keine politische Frage. Das ist eine Frage der Menschlichkeit. Und heute haben Sie versagt.«

Stereotype und Verunglimpfungen

In ähnlicher Weise verleumdete Abu Toha die 20-jährige Agam Berger, eine Beobachterin der israelischen Streitkräfte, die aus dem Posten Nahal-Oz an der Grenze zum Gazastreifen entführt worden war und 482 Tage in Gefangenschaft ausharren musste. In einem Facebook-Beitrag vom 3. Februar prangerte Toha an, wie die Medien sie humanisiert hätten:

»Die israelische ›Geisel‹ Agam Berger, die vor einigen Tagen freigelassen wurde, nimmt an der Abschlussfeier ihrer Schwester aus einem Offizierslehrgang der israelischen Luftwaffe teil. Das sind diejenigen, denen die Welt Mitgefühl entgegenbringen will: Mörder, die sich der Armee anschließen und Familie in der Armee haben! Das sind diejenigen, die von CNN, BBC & Co. in ihren Artikeln, Fernsehsendungen und Nachrichtenbeiträgen vermenschlicht werden.«

Abu Toha bezeichnete auch die BBC und den damaligen IDF-Sprecher Daniel Hagari als »Propagandamaschine«, weil der britische Sender berichtet hatte, dass die Kinder der Bibas-Familie von Hamas-Terroristen mit bloßen Händen getötet worden seien. »Wenn Sie keine Beweise gesehen haben, warum haben Sie das dann veröffentlicht? Nun, das ist es, was Sie sind, dreckige Menschen«, schrieb er am 22. Februar. Die 33-jährige Shiri Bibas aus Nir Oz und ihre beiden Kinder, der fünfjährige Ariel und der zweijährige Kfir, wurden in ihrer Gefangenschaft von der Hamas ermordet.

Abu Toha beschuldigte auch die israelischen Soldaten und die israelische Regierung der willkürlichen Tötung. Am 10. Januar kritisierte er die New York Times (NYT) für die Schlagzeile »Israelische Soldaten im Urlaub werden wegen Kriegsverbrechen in Gaza untersucht«. Toha antwortete darauf: »›Im Urlaub‹? Sie meinen wohl: ›In der Pause vom Töten‹, oder? Kommen Sie schon, NYT.« Am 20. Februar schrieb er: »Netanjahu hat heute das Flüchtlingslager Tulkarem besucht. Er und seine Soldaten haben ein palästinensisches Haus besetzt und planten, weitere Kinder und ihre Familien zu töten.«

HonestReporting stellte außerdem fest, dass Abu Toha gegen die Arbeitsdefinition für den Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) verstoßen hatte, als er »die Zionisten« beschuldigte, nachdem die Schweizer Polizei Ali Abunimeh, den Mitbegründer der rabiat antiisraelischen Website Electronic Intifada, festnahm. Außerdem warf er Israel Völkermord vor.

Abu Toha, der als Gastwissenschafter am Englisch-Institut der Syracuse University tätig ist, erklärte am 15. Oktober 2024 gegenüber dem amerikanischen Sender National Public Radio (NPR), die Medien sollten »aufhören, über die Hamas zu sprechen«, da »die Hamas nicht die Ursache des Problems« sei.

Zeichen der Schande

Die Pulitzer-Preise, die von der Columbia University auf Empfehlung des Pulitzer-Preis-Komitees (Claire Shipman, Präsidentin der Columbia University, ist Mitglied des Komitees) verliehen werden, stehen seit Jahren in der Kritik konservativer Kommentatoren, die ihnen eine grundsätzlich politisch motivierte Auswahl vorwerfen.

Im Jahr 2023 schrieb Mark Hemingway von The Federalist in einem Artikel mit dem Titel Fünf Jahre in Folge haben die Pulitzer-Preise Fehlinformationen ausgezeichnet: »So viele hochkarätige Fehlentscheidungen in so kurzer Zeit lassen den Gewinn eines Pulitzer-Preises definitiv wie ein Zeichen der Schande erscheinen.« In seinem Text zitierte er Phil Terzian, einen Pulitzer-Finalisten, der im Nominierungskomitee tätig war und dessen inneren Abläufe er so beschrieb:

»Die Pulitzer-Preise sind eine einzigartig korrupte Institution, die von der Columbia University und der Geschäftsführung der New York Times vor allem zum Vorteil der New York Times und einer begrenzten Anzahl bevorzugter Publikationen und Persönlichkeiten verwaltet wird. Jeder, der glaubt, dass die jährliche Vergabe der Preise etwas mit Qualität zu tun habe, glaubt wahrscheinlich auch, dass der Oscar für den besten Film an den bedeutendsten Film des Jahres geht.«

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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