Mehrere palästinensische Fraktionen drückten ihr Beileid zum Tod des Terroristenführers Yahya Sinwar aus und betrauerten sein »Märtyrertum«.
Die unter der Leitung von Mahmud Abbas stehende Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) trauerte am Freitag um den zuvor von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar und würdigte sein »Märtyrertum« in Gaza. »Der Exekutivausschuss der Palästinensischen Befreiungsorganisation spricht dem palästinensischen Volk und allen nationalen Fraktionen sein Beileid zum Märtyrertod des großen nationalen Führers Yahya Sinwar aus«, verkündete der Ausschuss in einer Erklärung.
Auch Abbas’ Fatah-Partei, die größte Fraktion innerhalb der PLO, drückte ihr Beileid aus und erklärte, dass Israels »Mord und Terrorismus den Willen unseres Volks nicht brechen können« werden. Die Fatah gilt als die säkularere Bewegung als die islamistische Hamas, wird im Westen gerne als moderat bezeichnet und wurde 2007 von der Hamas gewaltsam aus dem Gazastreifen vertrieben.
Die Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP), eine weitere der PLO-Koalition angehörende Gruppe, erklärte: »Das Martyrium von Sinwar ist ein weiterer Anreiz, der das palästinensische Volk [dazu drängt, seinen Kampf gegen Israel fortzusetzen]«, berichteten türkische Medien.
Der türkische Außenminister Hakan Fidan sprach den Vertretern der Hamas bei einem Treffen in der Türkei am Freitag persönlich sein Beileid aus. Das Außenministerium erklärte in einer Stellungnahme, dass die Türkei »alle diplomatischen Mittel nutzen wird, um die internationale Gemeinschaft gegen die humanitäre Katastrophe in Gaza zu mobilisieren«.
Nicht das erste Mal
Dies ist nicht das erste Mal, dass die PLO Lobpreisungen für Terroristen ihrer islamistischen Konkurrenz ausspricht. Im September sprach Mahmud Abbas der Hisbollah sein Beileid aus, nachdem Israel ihren Anführer Hassan Nasrallah bei einem Luftangriff in Beirut getötet hatte. »Präsident Mahmud Abbas hat dem Libanon und der Hisbollah nach der Ermordung ihres Generalsekretärs Hassan Nasrallah sein Beileid durch Israel ausgesprochen«, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA damals.
Nach der Tötung des Hamas-Politbüroleiters Ismail Haniyeh in Teheran lobte Abbas ebenfalls einen Führer der Terrororganisation und bezeichnete seinen Tod als »Verbrechen«: »Das jüngste Massaker, die jüngste Unterdrückung, war das Verbrechen gegen den Märtyrerführer Ismail Haniyeh. Ich fordere Sie, meine Brüder und Schwestern, auf, Al-Fatiha [die erste Sure des Korans] für seine Seele zu sprechen«, sagte Abbas in einer Ansprache vor dem türkischen Parlament im August.