„Zwei Anschläge iranischer Agenten auf exil-iranische Oppositionelle in Dänemark und Frankreich konnten zuletzt verhindert werden. In Deutschland spähten iranische Agenten jüdische und israelische Anschlagsziele aus und erstellten Bewegungsprofile eines Politikers. Deutliche Anzeichen, dass sie auch in Deutschland wieder losschlagen könnten. Die berühmte Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi fürchtet jetzt, das nächste Ziel zu sein – sie lebt in Nordrhein-Westfalen. Von einer vertrauenswürdigen Quelle aus Teheran habe sie erfahren, dass es ein Treffen mit dem Obersten Führer des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, gegeben habe, um das weitere Vorgehen gegen iranische Oppositionelle im Ausland zu besprechen. Dabei sei ihr Name als Priorität in Deutschland genannt worden.
Seit 2007 stand Ahadi mehrmals unter Polizeischutz. Vor allem ihr Engagement gegen die Todesstrafe im Iran und gegen Islamismus haben sie ins Visier von Irans Schergen gebracht. „Das Regime hat mich auch in Deutschland immer wieder bedroht. Sie haben mir zum Beispiel Zettel in den Briefkasten gesteckt auf denen stand: ‚Wir wissen, wo du wohnst‘. Oder per Telefon, mit Dutzenden Anrufen gedroht, dass sie mich kriegen werden. Als sie sich 2010 für die von Steinigung bedrohte Iranerin Sakineh Ashtiani einsetzte und eine weltweite Kampagne startete, ließ das staatliche iranische Fernsehen einen Beitrag über Mina Ahadi produzieren, in dem sie von einem Staatsanwalt als ‚Terroristin‘ bezeichnet wird. Auch ihre Familie im Iran sei immer wieder unter Druck gesetzt worden. (…) Jetzt werden ihre Veranstaltungen wieder von Polizei und BKA geschützt. (…)
‚Irans Entscheidung, im Ausland und insbesondere in Europa wieder zu morden, ist verstörend‘, sagte Behnam Ben Taleblu, Iran-Experte des US-Thinktanks FDD. ‚Wahrscheinlich hat Iran zurzeit das Gefühl, freie Hand zu haben, weil die Europäer den Atom-Deal um jeden Preis retten wollen.‘ Die EU sei nicht in der Lage, eine starke politische und moralische Botschaft an Iran zu senden, solange sie den Eindruck erwecke, sich den USA in puncto Druck auf Iran entgegenstellen zu wollen. Irans Kosten-Nutzen-Rechnung sei dabei dynamisch und nicht festgeschrieben, sagte der Experte: ‚Wenn Teheran glaubt, dass es mit etwas davonkommt, wird es das wahrscheinlich auch versuchen.‘Die Mordversuche in Europa, allein 2018 zwei Mal, seien ein Zeichen, dass Europa seine Iran-Politik ändern müsse.“ (Antje Schippmann: „Menschenrechtler in Angst vor Iran-Agenten in Europa“)