Saudischer Schriftsteller erklärt, die Interesse hätten sich zugunsten von Beziehungen mit Israel verschoben, von denen das Golfkönigreich profitieren könne
MEMRI TV
Der saudische Schriftsteller Abdulhameed Al-Ghobain sagte am 10. Mai 2020 in einem Interview im arabischen Fernsehen der BBC (Großbritannien), dass die saudische Öffentlichkeit heute gut informiert sei und sich nicht mehr um die palästinensische Sache kümmere und sie nicht mehr als gesamtarabische Sache ansehe. Mit dem Argument, die Palästinenser hätten „verloren“, erklärte Al-Ghobain, dass den Saudis ihre nationalen, strategischen und wirtschaftlichen Interessen am Herzen lägen, und dass Saudi-Arabien von der Aufnahme von Beziehungen zu Israel profitieren könne, weil Israel so fortschrittlich sei. Er fügte hinzu, dass die Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien „über bloße Normalisierung hinausgegangen sind“ und jetzt sehr herzlich seien.
Abdulhameed Al-Ghobain: „Ich spreche von der öffentlichen Meinung. Heute ist die Öffentlichkeit informiert. Es gibt eine Flut [von Meinungen] gegen die palästinensische Sache. Es geht nicht länger nur um die öffentliche Unterstützung für die Normalisierung und den Aufbau von Beziehungen zu Israel. Unsere Öffentlichkeit hat sich gegen die Palästinenser im Allgemeinen gewandt. Leider haben die Palästinenser verloren. Die Palästinenser haben nichts beigesteuert. Wir können sagen, dass sie emotionale Menschen sind, deren Verhalten von ihren Gefühlen bestimmt wird. (…)
Wenn Sie nach Saudi-Arabien kommen und eine Umfrage durchführen – sogar unter Mittel- und Oberschülern – werden die Menschen Ihnen sagen, dass ihnen die palästinensische Sache nicht nur gleichgültig ist, sondern dass die Menschen in Saudi-Arabien sich nicht mehr um gesamtarabische Angelegenheiten kümmern. (…)
Diese Ansichten wurden in Saudi-Arabien in den letzten zwei Jahren sehr lautstark geäußert. Zuerst wurde es leise gesagt, aber jetzt ist diese Stimme sehr laut. Die Menschen sagen öffentlich, dass ihnen die palästinensische und die gesamtarabische Sache egal sind, und dass wir unsere Beziehungen in Übereinstimmung mit unseren Interessen regeln müssen. Es liegt in unserem strategischen und wirtschaftlichen Interesse, echte Beziehungen zu Israel zu unterhalten. Israel ist ein fortgeschrittenes Land, von dem wir profitieren können. Als die Türkei Beziehungen zu Israel aufnahm, hat sie große Fortschritte gemacht.“ (…)
Die Arabische Liga gibt Erklärungen ab, die wertlos sind. Wir sollten uns mit der Realität auseinandersetzen. Die Beziehungen [zu Israel] sind über eine Normalisierung hinausgegangen. Die Beziehungen sind warm geworden. Es geht nicht mehr nur um eine Normalisierung. Die Beziehungen haben ein sehr warmes Niveau erreicht.“