Palästinensische Zeitung: Europa erfand Zionismus, um Juden loszuwerden

Titelseite der Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde "Al-Hayat Al-Jadida"
Titelseite der Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde "Al-Hayat Al-Jadida" (Quelle: JNS)

Die jüdische Geschichte im Land Israel wurde von Europa erfunden, um die „niederträchtigen Juden“ zum Weggehen zu bewegen, schreibt Omar Hilmi al-Ghoul in Al-Hayat Al-Jadida.

Laut einem Bericht des israelischen Medienbeobachtungsinstituts Palestinian Media Watch (PMW) veröffentlichte die offizielle Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde Al-Hayat Al-Jadida letzte Woche einen Kommentar, in dem behauptete wurde, der Zionismus sei ein westliches Kolonialprojekt, das Europa von seinen Juden befreien und den panarabischen Nationalismus zerschlagen solle.

In dem Artikel vom 26. Januar schrieb Omar Hilmi al-Ghoul, ein regelmäßiger Kolumnist der Zeitung: „Die Truppen, aus denen sich dieser [zionistischen] Kolonialismus zusammensetzt, wurden unter den Mitgliedern der jüdischen Religion rekrutiert, die getäuscht wurden. Der kolonialistische Westen und sein Spielball – die zionistische Bewegung – haben sie [nach Palästina] geführt, um das jüdische Problem in seinen Ländern loszuwerden und die Zionisten zum Nutzen des kolonialistischen Projekts auszubeuten und einzuspannen, dessen Ziel größer ist als die Besetzung des historischen Palästina: Die Einheit der Völker der arabischen Nation zu zerreißen und zu fragmentieren und das panarabische Erweckungsprojekt zu zerschlagen.“

In seinem Artikel stellte Al-Ghoul eine Behauptung auf, die in palästinensischen akademischen Kreisen üblich ist: dass die Verbindungen des jüdischen Volkes zum Land Israel gefälscht wurden, um mittels dieser revisionistischen Geschichtsschreibung den palästinensischen Ansprüchen auf das Land zuvorzukommen.

„Der zionistische Kolonialismus, der seit 72 Jahren im historischen palästinensischen Land kauert“, schrieb er, „ist zunehmend bestrebt, die ethnische Säuberung gegen das palästinensische Volk zu vertiefen und auszuweiten und sein selbstgebasteltes und falsches Narrativ auf Kosten der Identität, der Geschichte und des Erbes des palästinensischen Volkes zu etablieren.“

„Eine der grundlegenden Lehren der Ideologie der Palästinensischen Autonomiebehörde ist, dass die zionistische Bewegung keine authentische jüdische Bewegung war, sondern vielmehr eine kolonialistische Bewegung, die die Juden ausnutzte“, sagte PMW-Direktor Itamar Marcus.

Die Palästinensische Autonomiebehörde „behauptet, dass westliche Kolonialisten die Juden belogen und die Geschichte der jüdischen Geschichte im Land Israel erfunden haben, um die Juden dazu zu bringen, Europa zu verlassen und nach Israel zu kommen.“ Laut der PA fuhr Marcus fort, habe Europa versucht, sich der Juden wegen ihrer „Boshaftigkeit und Niedertracht“ zu entledigen.

Diese Behauptung wurde erst letzte Woche im offiziellen Staatsfernsehen wiederholt, als ein Dokumentarfilm über den Holocaust so umgeschnitten wurde, dass er die Botschaft vermittelte, die Juden hätten die Gräueltat selbst herbeigeführt. Der Sprecher erklärte den Zuschauern, dass die zionistische Bewegung zwischen den Jahren 1929 und 1935 „den Preis“ (d.h. den Holocaust) für ihre „Verschwörungen und Bosheit, dort in den europäischen Staaten, bezahlt hat.“

Der Artikel „Europe created Zionism ‘to get rid of its Jewish problem,’ claims official PA dailyist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.

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