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Palästinensische Autonomiebehörde: Verkauft nicht an Juden!

Vorsitzender des Obersten Muslimischen Rates und Hauptprediger der Al-Aqsa-Moschee Ikrima Sabri
Vorsitzender des Obersten Muslimischen Rates und Hauptprediger der Al-Aqsa-Moschee Ikrima Sabri (© Imago Images / ZUMA Wire)

Erst kürzlich betonte der Religiöse Rat der Palästinensischen Autonomiebehörde, dass der Verkauf von palästinensischem Land an Juden nicht nur eine Straftat darstelle, sondern auch nach der Scharia verboten sei.

Maurice Hirsch

Die Apartheid in Südafrika hatte bereits 1913 begonnen, als die südafrikanische Regierung den Natives Land Act verabschiedete. Nach diesem Gesetz war es schwarzen Südafrikanern verboten, in 93 Prozent Südafrikas Land zu kaufen oder zu pachten. Dieses Gesetz war einer der Grundsteine der späteren offiziellen Apartheidpolitik. Verglichen mit dem Vorgehen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) beim Verkauf von Land an Juden erscheint dieser südafrikanische Natives Land Act jedoch geradezu zahm.

Auf einer kürzlichen Sitzung des Obersten Fatwa-Rates der PA unter der Leitung des Großmuftis von Jerusalem und den palästinensischen Gebieten und dem Vorsitzenden des Obersten Fatwa-Rates, Scheich Muhammad Hussein, bekräftigte die Autonomiebehörde, dass der Verkauf von Land an Juden nicht nur eine Straftat, sondern auch nach der Scharia verboten sei. So wurde am 25. März in der offiziellen Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde Al-Hayat Al-Jadida verlautbart:

»Palästina ist Kharaj-Land [d. h. Land, das den Muslimen gehört] und ein Waqf [d. h. ein unveräußerliches religiöses Gut im islamischen Recht]. Nach der Scharia ist es verboten, sein Land und seinen Besitz zu verkaufen oder seine Übertragung an Feinde zu erleichtern. Dies liegt daran, dass es nach der Scharia als öffentliches islamisches Eigentum und nicht als Privateigentum gilt.«

Offizielle Position

Nachdem er die religiöse Anordnung wiederholt hatte, fügte der Vorsitzende des Obersten Muslimischen Rates und Hauptprediger der Al-Aqsa-Moschee Ikrima Sabri hinzu, was genau mit denjenigen geschehen würde, die das Gesetz brechen. Die offizielle PA-Tageszeitung Al-Hayat Al-Jadida zitierte ihn am 9. April 2022 mit den Worten:

»Sabri bestätigte die Fatwa, nach der jemand, der [Eigentum an Juden] verkauft oder einen solchen Verkauf vermittelt, nicht gereinigt und begraben wird, dass nicht für ihn gebetet wird, und jeder, der mit ihnen verkehrt, ein Verräter ist.«

Wie Palestinian Media Watch in der Vergangenheit festgehalten hat, wird der Verkauf von Land an Juden nach einem 2014 von PA-Präsident Mahmoud Abbas geänderten Gesetz mit lebenslanger Haft und Zwangsarbeit bestraft. Neben seinen religiösen Ämtern hat Scheich Muhammad Hussein auch die Funktionen des stellvertretenden Generalsekretärs und amtierender Generalsekretärs der Nationalen Volkskonferenz der PLO in Jerusalem inne.

Ein Waqf ist eine unveräußerliche religiöse Stiftung im islamischen Recht. Die Palästinenser bezeichnen ganz Israel als Waqf, wodurch Israel auf islamischem heiligem Land existiert. Palästinensische Führer haben immer wieder erklärt, dass das islamische Recht den Muslimen befehle, den Waqf von Nicht-Muslimen zu befreien.

IDF-Oberstleutnant (a. D.) Maurice Hirsch ist Direktor für Rechtsstrategien bei Palestinian Media Watch. Der Text erschein auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate.

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