Palästinenser werden verschleppt, weggesperrt, misshandelt, gefoltert, vor Gericht gestellt und zum Schweigen gebracht, kritisiert die die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Wenn deren aktueller Bericht auf wenig öffentliche Resonanz stößt, so gibt es dafür einen einfachen Grund: Im Zentrum der Kritik steht nicht etwa Israel, sondern angeprangert werden palästinensische Sicherheitskräfte, die sowohl im von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen, als auch im Westjordanland zu massiver Repression greifen, um Unmut über die jeweilige Führung im Keim zu ersticken. Für Palästinenser, deren Misshandlung nicht dem jüdischen Staat zur Last gelegt werden kann, ist in österreichischen Medien freilich kein Platz. Die Probe aufs Exempel liefert die heutige Presse. Darin findet sich eine Kurzmeldung mit dem Titel: „Westjordanland: Israel sperrt Radiosender zu“. Ein palästinensischer Sender, der vorübergehend von Israel geschlossen wird – das ist eine Nachricht; palästinensische Journalisten, die von palästinensischen Behörden verfolgt werden, dagegen selbstverständlich nicht.
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