Von Florian Markl
In einem mit Spannung erwarteten Bericht übt das sogenannte Nahost-Quartett, bestehend aus den USA, Russland, der EU und den Vereinten Nationen, erwartungsgemäß Kritik an der israelischen Siedlungspolitik. Es finden ich aber auch relativ deutliche Worte in Richtung der Palästinenser. In einer Meldung der Presseagentur Reuters wurde folgende Passage aus dem Bericht zitiert: „The Palestinian authority should act decisively and take all steps within its capacity to cease incitement to violence and strengthen ongoing efforts to combat terrorism, including by clearly condemning all acts of terrorism“. Über ein Briefing des Sicherheitsrats durch den UN-Nahostgesandten Nikolaj Mladenov war zu lesen: „He said the report concluded that continuing violence, terrorism and incitement; Israeli settlement expansion and a lack of control of Gaza by the Palestinian Authority ‚severely undermine hope for peace.‘“
Auch die österreichische Presseagentur APA gab eine Meldung über die bevorstehende Veröffentlichung des Berichts des Nahost-Quartetts heraus, als deren Quellen die APA selbst und Reuters angegeben wurden. Doch im Unterschied zum Reuters-Bericht findet sich in der APA-Meldung keinerlei Hinweis auf die an den Palästinensern geübte Kritik. Die Verurteilung der palästinensischen Hetze und des palästinensischen Terrors gegen Israel wurde von der APA einfach unterschlagen. Ausschließlich die Kritik an Israel erschien ihr berichtenswert. So sieht Journalismus aus, dessen Einseitigkeit geradezu groteske Züge annimmt.