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Oberster schiitischer Kleriker im Irak gegen iranische Intervention

Anhänger von Ayatollah al-Sistani in Najaf
Anhänger von Ayatollah al-Sistani in Najaf (© Imago Images / ZUMA Press)

Während der Iran die Niederschlagung der Proteste koordiniert, fordert al-Sistani die Wahl eines neuen Premierministers ohne iranische Einmischung.

Ali Mamouri, Al-Monitor

Eine Reihe nicht identifizierter Milizen drang am Abend des 6. Dezember auf den Tahrir-Platz in das Gebiet rund um die Sanak-Brücke im Zentrum von Bagdad ein. Sie schossen auf Demonstranten und führten Exekutionen an einigen der Demonstranten durch. Dutzende wurden dabei getötet und viele weitere verletzt. (…) Einer der Protestkoordinatoren sagte gegenüber Al-Monitor per Telefon: „Hier findet ein Massaker statt. Wir konnten einige der Angreifer festsetzen und wir fanden Ausweise mit dem Namen und dem Logo der Kataib Hisbollah in ihren Taschen.“

Abdul Mahdi Karbali, der Vertreter von Ayatollah Ali al-Sistani, dem obersten schiitischen Kleriker im Irak, forderte das irakische Parlament am 6. Dezember dazu auf, den neuen Premierminister, ohne Einmischung von außen und innerhalb der verfassungsmäßigen Frist von fünfzehn Tagen zu wählen.

Al-Monitor erfuhr von führenden irakischen Sicherheitsbeamten, dass der Befehlshaber der iranischen Quds-Einheit Qasem Soleimani ein Sicherheitskomitee in Bagdad leitet, das an neuen Taktiken arbeitet, um die Proteste zu beenden und so schnell wie möglich eine neue Regierung zu bilden. (…) Der ehemalige Premierminister ist am 29. Novemeber zurückgetreten, und es wurde noch kein Ersatz vorgeschlagen, was ein Macht- und Sicherheitsvakuum in dem Land schafft, das von verschiedenen politischen und religiösen Gruppen ausgenutzt wird. Während der Freitagspredigt am 6. Dezember forderte Sistani die Ernennung eines neuen Premierministers und forderte die Demonstranten dazu auf, Gewalt zu vermeiden und gewalttätige Gruppen zu isolieren. (…)

All dies geschieht unter dem Eindruck wachsender Besorgnis über die Ausweitung der militärischen Präsenz des Iran im Irak. Das Pentagon ist besorgt über die Anzahl der ballistischen Kurzstreckenraketen, die in den letzten Wochen vom Iran in den Irak verlegt wurden.

Chaos spreads in Iraq as PM office remains vacant

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