Sehr geehrte Presse-Redaktion,
gestern schaffte Felix Lee es, die Frage nach den Unterstützern des nordkoreanischen Atomwaffen- und Raketenprogramms zu erörtern, ohne auf die Partnerschaft Nordkoreas mit dem iranischen Regime einzugehen. Heute bringt Susanna Bastaroli in ihrem Artikel „Wie Kim die UN-Sanktionen umgeht“ dasselbe Kunststück gleich noch einmal zustande: Sie schreibt zwar darüber, wie Nordkorea sich auf der Suche nach Kooperationspartnern im Nahen Osten umsieht und erwähnt sogar die Weitergabe von Raketen- und möglicherweise auch Chemiewaffentechnologie an das Assad-Regime (die Hilfe beim Bau eines Atomreaktors in Syrien führt sie nicht an), geht aber mit keinem Wort auf die Jahrzehnte lange und weitaus bedeutendere Kooperation Nordkoreas mit dem iranischen Regime ein – auch und gerade bei der Entwicklung der erwähnten Raketentechnologie.
Bliebe eine solch unverständliche Auslassung ein Einzelfall, so könnte dafür mangelnde Sorgfalt bei der Recherche als plausibler Grund erscheinen. Geschieht exakt dieselbe Weglassung höchst relevanter Informationen aber gleich zwei Mal unmittelbar hintereinander, stellt sich die Frage: Wie kann das passieren? Ist hier etwa gar die Absicht am Werke, das iranische Regime auf jeden Fall außenvorzulassen?
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Mena Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank