„Die israelischen Verteidigungskräfte erklärten am Dienstag, eine vorläufige Untersuchung habe ergeben, dass auf die palästinensische Sanitäterin, die vergangene Woche bei den Ausschreitungen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel erschossen wurde, nicht absichtlich geschossen worden sei. Soldaten hätten Schüsse in die betreffende Gegend abgegeben, doch hätten sie nicht auf die 21jährige freiwillige Sanitäterin Tazan Najjar gezielt.
‚Während des Vorfalls wurde eine begrenzte Anzahl Schüsse abgegeben, doch wurde weder direkt noch absichtlich auf sie geschossen‘, hieß es in einer Erklärung der Armee. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass Najjar vergangenen Freitag entweder von einem Fehlschuss oder von einem Querschläger getroffen wurde, während sie östlich ihrer Heimatstadt Khan Younis nahe dem Grenzzaun Verletzte versorgte. Sie trug einen weißen Kittel, der sie als Sanitäterin auswies.
Die Streitkräfte beharren darauf, dass sie ihren Einsatzregeln entsprechend scharfe Munition nur einsetzen, wenn das Leben der Soldaten in Gefahr ist oder Randalierer den Grenzzaun und die Sicherheitsinfrastruktur beschädigen. Man versuche, keine Frauen, Kinder, Sanitäter oder Journalisten zu treffen. Die Untersuchung wegen Najjars Tod, die vom südlichen Kommando geführt wird, werde fortgesetzt. Der Generalstab habe eigene Ermittlungen eingeleitet, um in Erfahrung zu bringen, ob ein Strafverfahren erforderlich sei.
Die Ergebnisse würden dem Generalanwalt der Streitkräfte vorgelegt. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen berichtete am Freitag, Najjar sei während der Ausschreitungen an der Grenze von den israelischen Streitkräften durch einen Schuss in die Brust tödlich getroffen worden.“ (Judah Ari Gross: „IDF: Gazan medic shot dead last week was not deliberately targeted“)