Neuer US-Bericht zum Tod von Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh

Die Journalistin Shireen Abu Akleh wurde zu einer Ikone der palästinensischen Propaganda
Die Journalistin Shireen Abu Akleh wurde zu einer Ikone der palästinensischen Propaganda (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die aktuelle Einschätzung des US-Sicherheitskoordinators bestätigt den unbeabsichtigten Tod von Shireen Abu Akleh durch israelische Sicherheitskräfte bei Kämpfen in Dschenin vor einem Jahr.

Das Büro des amerikanische Sicherheitskoordinator (USSC), Michael R. Fenzel, hat einen neuen Bericht über die Tötung der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh in Dschenin im Mai 2022 vorgelegt, der die frühere USSC-Feststellung bestätigt, dass der Schuss, von dem sie während eines Feuergefechts zwischen den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) und bewaffneten Palästinensern getroffen worden war, nicht gezielt auf sie abgegeben wurde und ihr Tod damit unbeabsichtigt war.

Der Sicherheitskoordinator habe seine Schlussfolgerung nicht geändert, die bereits im vergangenen Sommer veröffentlicht wurde, als die USA erklärten, die Schüsse der IDF seien der wahrscheinliche, aber unbeabsichtigte Grund für Abu Aklehs Tod gewesen, sagte der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Vedant Patel, am Mittwoch in einem Briefing. Er habe »keine weiteren Aktualisierungen oder Einschätzungen zu diesem Bericht anzubieten«, sagte Patel, der hinzufügte: »Unsere Erkenntnisse, die mit denen des US-Sicherheitskoordinators übereinstimmen, besagen, dass es sich um einen unbeabsichtigten Vorfall handelt, der auf unglaublich tragische Umstände zurückzuführen ist.«

Deformierte Kugel

Eine IDF-Untersuchung des Vorfalls ergab im September 2022 ebenfalls, dass »es nicht möglich ist, die Quelle der Schüsse, die Shireen Abu Akleh trafen, eindeutig zu bestimmen. Es besteht jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Abu Akleh versehentlich von Schüssen der IDF getroffen wurde, die in Richtung von Verdächtigen abgefeuert wurden, die als palästinensische Bewaffnete identifiziert wurden, und zwar während eines Schusswechsels, bei dem lebensbedrohliche, flächendeckende und wahllose Schüsse auf IDF-Soldaten abgegeben wurden.« 

Die IDF betonten, dass das israelische Feuer zu keinem Zeitpunkt auf andere Personen gerichtet war als auf die Terroristen, von denen einige »aus jenem Bereich schossen, in dem sich Shireen Abu Akleh aufhielt«.

Die gerichtsmedizinische Analyse der Kugel, welche die Journalistin nach Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde tötete, ergab keine eindeutigen Ergebnisse. Die Untersuchung wurde in einem forensischen Labor in Israel unter der Aufsicht des US-Sicherheitskoordinators für Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde, Generalleutnant Michael Fenzel, durchgeführt. »Der physische Zustand der Kugel erlaubt keine schlüssige Bestimmung der Feuerquelle, die zum Tod der Journalistin geführt hat«, so die IDF in einer Erklärung zu diesem Zeitpunkt.

Das amerikanische Außenministerium bestätigte in seiner eigenen Mitteilung, dass die Kugel zu stark beschädigt war, um schlüssige Ergebnisse zu liefern. »Nach einer äußerst detaillierten forensischen Analyse konnten unabhängige Analysten im Rahmen eines vom US-Sicherheitskoordinator überwachten Prozesses nicht zu einer endgültigen Schlussfolgerung bezüglich der Herkunft der Kugel kommen, die die palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh tötete«, hieß es in der Erklärung vom Juli 2022.

Der USSC habe »keinen Grund zu der Annahme gefunden, dass dies vorsätzlich geschah«, so die Stellungnahme weiter, sondern dass es »das Ergebnis tragischer Umstände während einer von der IDF geführten Militäroperation gegen Fraktionen des Palästinensischen Islamischen Dschihads am 11. Mai 2022 in Dschenin war, die auf eine Reihe von Terroranschlägen in Israel folgte«.

Dennoch wurde im November bekannt, dass das Federal Bureau of Investigation (FBI) eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet hatte. Der damalige israelische Verteidigungsminister Benny Gantz stellte klar, dass Jerusalem weder bei der Untersuchung des FBI noch bei einer anderen, externen zusammenarbeiten werde. »Die Entscheidung des US-Justizministeriums, den unglücklichen Tod von Shireen Abu Akleh zu untersuchen, ist ein schwerer Fehler«, sagte Gantz damals.

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