Von Florian Markl
Die Jerusalem Post bezeichnet die Wahl Yahya Sinwars zum neuen Hamas-Chef im Gazastreifen als „einen weiteren Rückschlag für das israelisch-palästinensische Verhältnis und die Hoffnung der internationalen Gemeinschaft auf Frieden“. Der neue Anführer der Islamisten, der u.a. wegen der Ermordung angeblicher Kollaborateure mit Israel zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, sei besonders durch seine „Grausamkeit, Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit“ aufgefallen. Laut Haaretz wird Sinwar von Palästinensern und selbst innerhalb der Hamas als „Extremist“ betrachtet, der „in apokalyptischen Worten über den ewigen Krieg gegen Israel“ spreche. Der Vorsitzende des Außenpolitik- und Verteidigungsausschusses des israelischen Parlaments, Avi Dichter, stellte fest: „Sinwar war und ist ein Mörder. Vom heutigen Tage an wird die Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen von einem Erz-Terroristen geleitet“. In der österreichischen Kronen Zeitung war zu lesen, dass die „radikalislamische Terrororganisation Hamas“ durch die Wahl Sinwars „noch radikaler“ werde.
Die Leser des Standard erfuhren dagegen nicht, wofür der neue starke Mann in Gaza steht. Hier wurde über Sinwars Wahl berichtet, als ob es sich um eine ganz normale Postenbesetzung in einer x-beliebigen Partei handeln würde, in der ein Funktionär einfach durch einen anderen ersetzt werde: