Indirekt erklärte der israelische Premierminister, dass die Pager-Explosionen ebenso wie die Tötung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah von Jerusalem durchgeführt worden war.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigte am Sonntag erstmals, dass Jerusalem die Pager-Angriffe vom 17. und 18. September im Libanon durchgeführt hat, bei denen Tausende Hisbollah-Terroristen verwundet worden waren.
»Es gab hochrangige Beamte im Verteidigungsapparat und in der für sie verantwortlichen politischen Führungsebene, die sich sowohl gegen die Pager-Operation als auch gegen die Eliminierung von [Hisbollah-Führer Hassan] Nasrallah aussprachen«, sagte Netanjahu gegenüber seinen Ministerkollegen bei der wöchentlichen Kabinettssitzung im Büro des Premierministers in Jerusalem. »Als ich Nasrallah ausschalten und die IDF in Rafah [im Süden des Gazastreifens] einmarschieren lassen wollte und andere Dinge, gab es im Kabinett diejenigen, die dagegen waren«, fügte der Premierminister hinzu.
Schläge gegen Hisbollah
Am 17. September explodierten Tausende von Pagern der Hisbollah im Libanon. Einen Tag später explodierten Hunderte von Hisbollah-Walkie-Talkies. Bei den Angriffen wurden 39 Menschen getötet und etwa 3.000 verletzt. Jerusalem lehnte es wochenlang ab, sich zu den Pager-Explosionen zu äußern, deren erste Welle nur Stunden nach der Entscheidung des israelischen Kabinetts erfolgte, die Rückkehr der vertriebenen Bewohner des Nordens in ihre Häuser zu den Kriegszielen des Landes hinzuzufügen.
Jedes der explodierten Kommunikationsgeräte der Hisbollah wurde einzeln gezündet, wobei die israelischen Geheimdienstmitarbeiter laut Berichten in israelischen Medien genau wussten, welcher Terrorist ins Visier genommen wurde, wo er sich befand und ob sich andere Menschen in unmittelbarer Nähe befanden. Berichten zufolge stellte der Geheimdienst Mossad Zehntausende von Pagern mit dem Wissen her, dass jedes einzelne von der Hisbollah gründlich untersucht würde, und zwar auch mit Spürhunden.
Etwa eine Woche nach den Pager-Explosionen warfen Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe ein Dutzend 2.000 Pfund schwere Bunker-Buster-Bomben auf das Hauptquartier der Hisbollah in den südlichen Vororten von Beirut ab und töteten Hassan Nasrallah, der die libanesische Terrororganisation mehr als drei Jahrzehnte lang angeführt hatte.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah hat Israel seit dem 8. Oktober 2023 fast täglich angegriffen und Tausende von Raketen, Flugkörpern und Drohnen abgefeuert. Dabei wurden mehr als sechzig Menschen getötet und großer Sachschaden verursacht. Zehntausende Israelis sind wegen der anhaltenden Gewalt nach wie vor Binnenvertriebene.