Ein mögliches Atomankommen mit dem Iran muss die vollständige Zerstörung der Nuklearanlagen der Islamischen Republik beinhalten, fordert Israels Premierminister Benjamin Netanjahu.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu warnte am Dienstag vor den potenziellen Gefahren eines Atomabkommens mit dem Iran, bevor er nach seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Vortag im Weißen Haus zur Heimreise nach Israel aufbrach. »Wir sind uns einig, dass der Iran keine Atomwaffen haben wird. Dies kann durch eine Vereinbarung erreicht werden, aber nur, wenn diese nach libyscher Art erfolgt: Sie gehen rein, sprengen die Anlagen und bauen die gesamte Ausrüstung unter amerikanischer Aufsicht und von Amerika ab. Das wäre gut.«
Die zweite Möglichkeit, die aber nicht zugelassen werde, sei, dass die Iraner »die Gespräche in die Länge ziehen«. Und dann gebe es noch eine dritte, nämlich »die militärische Option. Das ist jedem klar. Darüber haben wir ausführlich gesprochen«, fügte er hinzu.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi bestätigte am Dienstag, dass seine Regierung beschlossen habe, Verhandlungen mit Washington aufzunehmen. »Der Iran und die Vereinigten Staaten werden sich am Samstag im Oman zu indirekten Gesprächen auf hoher Ebene treffen«, schrieb er auf X und widersprach damit US-Präsident Donald Trump, der die Gespräche in Maskat als »direkte Verhandlungen« angekündigt hatte.
»Herzlicher Besuch«
Netanjahu sagte am Dienstag auch, er und Trump hätten über den andauernden Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen gesprochen: »Wir sind entschlossen, die Hamas zu eliminieren, aber auch, alle unsere Geiseln zurückzubringen … und wir werden erfolgreich sein.« Netanjahu wies darauf hin, dass er Trumps Idee, Zivilisten im Gazastreifen umzusiedeln, angesprochen habe und betonte, dass Jerusalem derzeit mit mehreren Ländern in Kontakt stehe, um die Möglichkeit der Aufnahme von Palästinensern zu besprechen. »Das ist wichtig, denn am Ende muss genau das passieren.«
Ein weiteres Thema, so Netanjahu, sei die Türkei gewesen. »Die Türkei will Militärstützpunkte in Syrien errichten, und das gefährdet Israel. Wir sind dagegen und arbeiten dagegen. Ich habe Präsident Trump, der mein Freund ist und auch ein Freund des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, gesagt: Wenn wir Ihre Hilfe brauchen, werden wir das mit Ihnen besprechen.«
Das vierte und letzte Thema habe die Zölle betroffen: »Präsident Trump hat die Länder aufgefordert, ihre Handelsdefizite mit den USA auf Null zu senken. Ich habe ihm gesagt: Das ist für uns nicht so schwierig. Wir werden es tun. Das ist das Wenige, das wir für die USA und ihren Präsidenten tun können, der so viel für uns tut«, sagte Netanjahu.
Der Premierminister schloss mit der Betonung, es sei ein »sehr herzlicher Besuch« gewesen, der sein zweiter innerhalb von zwei Monaten seit Trumps Amtsantritt war, und fügte hinzu, dass noch weitere Dinge besprochen worden seien, »von denen Sie später hören werden«.