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Nasrallah: Angriffe auf Israel in bislang unbekanntem Ausmaß geplant

Ashura-Ansprache des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah in Beirut
Ashura-Ansprache des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah in Beirut (© Imago Images / Xinhua)

Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bestätigte die Fortsetzung der Angriffe auf Israel, solange der Krieg im Gazastreifen andauert, und dementierte Gerüchte bezüglich einer diplomatischen Lösung zur Beendigung des Konflikts an der libanesischen Grenze.

Der Führer der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, drohte am Mittwoch, israelische Städte anzugreifen, die bislang noch nicht von den Raketen- und Drohnenangriffen der Terrorgruppe betroffen sind, sollte Israel weiterhin »Zivilisten ins Visier nehmen«. Dabei verwies Nasrallah auf einen Anstieg der Zahl der in den letzten Tagen im Libanon getöteten Nichtkombattanten.

Offizielle libanesische Medien berichteten am Dienstag, dass bei israelischen Angriffen auf den Südlibanon fünf Menschen getötet worden seien, darunter drei syrische Kinder. Als Reaktion darauf feuerte die schiitische Terrorgruppe rund hundert Raketen ab, die in der Nacht zum Dienstag und am frühen Mittwochmorgen in vier Wellen mehrere Gebiete im Norden Israels trafen.

»Die Fortsetzung der Angriffe auf Zivilisten wird den Widerstand dazu veranlassen, Raketen auf Siedlungen abzufeuern, die bisher nicht ins Visier genommen wurden«, sagte Nasrallah in einer Fernsehansprache anlässlich des schiitischen Feiertags Aschura. Zusätzlich richtete er Israel aus, von einer Bodenoffensive in seinem nördlichen Nachbarland Abstand zu nehmen.

Seit dem 8. Oktober vergangenen Jahres greift die Hisbollah fast täglich israelische Gemeinden und Militärposten entlang der Grenze zum Libanon an, um – nach eigenen Angaben – den Gazastreifen in seinem Krieg gegen Israel zu unterstützen. Auch andere mit dem Iran verbündete Gruppen in der Region, darunter solche in Syrien, im Irak sowie im Jemen, richten ihre Waffen gegen Israel.

Drohungen und ein Dementi

Israel hat gewarnt, die Präsenz der Hisbollah an seiner Grenze nicht länger dulden zu können und der jüdische Staat, sollte es zu keiner diplomatischen Lösung kommen, militärische Maßnahmen ergreifen werde, um die Terrorgruppe nach Norden bis hinter den rund dreißig Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zu drängen.

Die Replik Nasrallahs erfolgte letzten Mittwoch: »Wenn eure Panzer in den Südlibanon kommen, werdet ihr nicht einen Mangel an Panzern haben, sondern ihr werdet gar keine Panzer mehr haben.« Die Bemerkung war eine offensichtliche Anspielung auf eine Erklärung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) von Anfang dieser Woche, in der die Armee bekannt gab, momentan über keine ausreichende Anzahl von Panzern zu verfügen, um ein Ausbildungsprogramm für weibliche Soldaten zu starten, da zu viele momentan für einen Einsatz zu beschädigt sind.

Nasrallah schwor, die Angriffe gegen Israel fortzusetzen, solange der Krieg im Gazastreifen andauere, und dementierte Gerüchte, wonach eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Konflikts an der libanesischen Grenze erzielt worden sei. »Alles, was über ein endgültiges Abkommen bezüglich der Situation an der libanesischen Front kolportiert wird, ist falsch«, sagte er.

Der Hisbollah-Führer versprach ferner, die stark beschädigten libanesischen Grenzstädte wieder aufzubauen und sie »schöner zu machen, als sie waren«. Zugleich lobte er die Bewohner des Südlibanons dafür, dass sie den Kämpfern des »Widerstands« ein »standhaftes Umfeld« böten.

Bei den Auseinandersetzungen seit Oktober sind auf israelischer Seite zwölf Zivilisten sowie siebzehn Soldaten und Reservisten der IDF ums Leben gekommen. Die Hisbollah hat 367 Mitglieder benannt, die während der anhaltenden Scharmützel von Israel getötet worden seien; hauptsächlich im Libanon, aber einige auch in Syrien. Im Libanon wurden weitere 66 Angehörige anderer Terrorgruppen sowie ein libanesischer Soldat und Dutzende Zivilisten getötet.

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