Neben dem Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde hat auch Jordanien jüdische Besuche auf dem Tempelberg als Provokation und Völkerrechtsbruch bezeichnet.
Khaled Abu Toameh, Jerusalem Post
Der Mufti der Palästinensischen Autonomiebehörde in Jerusalem, Scheich Mohammed Hussein, hat am Dienstag vor Versuchen jüdischer Gruppen gewarnt, sich auf dem Tempelberg zu etablieren. Dabei sagte Hussein der palästinensischen Nachrichtenagentur Khabar, die gesamte heilige Stätte sei islamisch und gehöre nur den Muslimen.
„Wir bekräftigen immer wieder, dass die gesegnete al-Aqsa-Moschee mit ihrer gesamten Fläche von 144 Dunam [144.000 Quadratmeter] islamisch und nur für Muslime ist“, erklärte er. „Es gibt keinen Platz für Nicht-Muslime in irgendeiner Weise in dieser Moschee, sei es durch Schulen, Kirchen oder andere Orte der Anbetung.“
Jordanien hat unterdessen erneut Besuche von Juden auf dem Tempelberg als „rücksichtslose Provokation und als Verletzung des internationalen Rechts und des rechtlichen und historischen Status quo“ kritisiert. In einer Erklärung sagte das jordanische Außenministerium, dass es „die fortgesetzten israelischen Verletzungen an der al-Aqsa-Moschee/al-Haram al-Sharif verurteilt.“
Unter Bezugnahme auf Besuche von Juden auf dem Gelände sagte das Ministerium: „Unter dem Schutz der israelischen Streitkräfte haben Extremisten kürzlich die heilige Stätte gestürmt. Diese rücksichtslosen und zurückzuweisenden Provokationen sind eine Verletzung des Völkerrechts und des rechtlichen und historischen Status quo, die Israels Verpflichtungen als Besatzungsmacht in Ost-Jerusalem verletzen.“
Die von Jordanien kontrollierte islamische religiöse Stiftung Wakf in Jerusalem sei ausschließlich befugt, die Angelegenheiten der heiligen Stätte zu beaufsichtigen und ihre Eingänge zu verwalten, heißt es in der Erklärung weiter.
(Aus dem Artikel „PA mufti: No room for non-Muslims on Temple Mount“, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)