„Zugleich sendet die ‚Warnung‘ [des russischen Ministerpräsidenten Medwedew; Anm.] vor einem ‚Weltkrieg‘ ein Signal in die westliche Öffentlichkeit, das geeignet ist, deren Kriegsängste zu schüren und so den Druck auf die westlichen Regierungen zu erhöhen, nichts gegen Vormarsch der Kriegsachse Moskau-Teheran-Damaskus in Syrien zu unternehmen. Mit derselben Arroganz hat der russische Außenminister Lawrow schon gestern erklärt, eine Einigung über eine Feuerpause in Syrien werde Russland nicht daran hindern, seine Luftangriffe gegen IS und islamistische Terroristen wie al-Nusra fortzusetzen – was im Klartext heißt, dass Moskau weiterhin alles zu tun gedenkt, was ihm passt. Sind doch islamistische Terroristen nach Moskauer Lesart all jene, die er willkürlich als solche definiert, also auch die mit dem Westen verbündeten Rebellen. Dass auf der eigenen, russischen Seite die proiranische Hisbollah-Miliz kämpft, bei der es sich ihrerseits um eine fanatische islamistische Miliz handelt, verschwindet unter der verlogenen Rhetorik des Kreml aus dem Blickfeld.“ (Der Journalist Richard Herzinger: Moskaus Drohung mit dem Weltkrieg und die Augenwischerei um eine „Feuerpause“ in Syrien)