Die Vertretung der französischen Juden CRIF erklärte, sie sei angesichts der Nachricht, die vergangenen Mittwoch zufällig am Vorabend des jüdischen Neujahrfests bekannt wurde, ‚erleichtert’ und ‚befriedigt’. Wenn ein Richter der Empfehlung des Staatsanwalts folge, so CRIF-Präsident Francis Kalifat, dann ‚muss der Prozess gegen den Mörder auch ein Prozess gegen den Antisemitismus sein, der in Frankreich mordet’. Ein Anwalt der Halimi-Familie, Gilles-William Goldnadel, wies darauf hin, er habe durchgängig argumentiert, dass der Mord als antisemitisches Verbrechen behandelt werden müsse. Nach mehr als zweimonatiger psychiatrischer Begutachtung wurde Traore am 10. Juli des ‚spontanen Totschlags’ und der ‚Entführung’ angeklagt, doch wurde der antisemitische Aspekt des Mordes ignoriert. (…) Der Staatsanwalt hänge ‚sein Fähnlein nach dem Wind’, kritisierte Traores Anwalt Thomas Bidnic mit Blick auf die öffentliche Entrüstung über Halimis Ermordung, die von den französischen Medien zunächst fast vollständig ignoriert wurde aus Sorge, eine allzu ausgedehnte Berichterstattung könne die Wahlchancen der rechtsextremen Kandidatin Marin Le Pen verbessern, die dann in der Stichwahl vom 7. Mai von dem Zentristen Emmanual Macron entscheidend geschlagen wurde.“ (Ben Cohen: „Brutal Murder of French Jewish Pensioner Sarah Halimi Motivated by ‘Antisemitism,’ Paris Public Prosecutor Concludes“)
