Vor wenigen Tagen hat das US-State Departement seinen neuesten Bericht über globalen Terrorismus veröffentlicht. Und wie jedes Jahr führt der Iran mit Abstand: „Iran remains the leading state sponsor of terrorism globally.“ Erneut auch wird, wie jedes Jahr, ein Iraner ganz besonders erwähnt: Quasim Soleimani, der Anführer der al-Quds-Brigaden. Über ihn und seine Truppe heißt es, sie seien „Iran’s primary mechanism for cultivating and supporting terrorists abroad.”
Während in Washington dieser Bericht veröffentlicht wurde, kooperierten die USA eng mit genau diesem Quasim Soleimani, der in Syrien und dem Irak die Bodenoffensiven gegen syrische Rebellen und ISIS leitet und sich derzeit in Fallujah an der Front aufhält. Denn Soleimani leitet auf irakischer Seite die Bodenoffensive schiitischer Milizionäre, während die US-Luftwaffe Fallujah aus der Luft bombardiert.
Ließ Soleimani sich bislang schon gerne und oft an der Front ablichten und von iranischen Medien entsprechend feiern, so fehlten doch offizielle Bestätigungen für seine Anwesenheit. Damit ist jetzt Schluss, denn gerade erklärte der irakische Außenminister, dass Soleimani sich auf Einladung der irakischen Regierung im Land aufhalte und als ihr Militärberater fungiere:
„‚Qassem Soleimani provides military advice on Iraqi soil, and this is with the complete awareness of our government,‘ Jafari said. (…) ‚Baghdad is fighting DAISH on behalf of all the countries in the world,‘ Jafari continued, implying that Soleimani’s role in Iraq should be welcomed by all.”
Ob die Zivilisten im Westirak die Anwesenheit Soleimanis und schiitischer Milizionär so willkommen heißen, dürfte doch sehr fraglich sein. Denn wo immer diese Milizen auftauchen, begehen sie Verbrechen, die denen des IS nur wenig nachstehen. Nur mit viel gutem Willen sind sie als das kleinere Übel zu bezeichnen:
„Last year, Iraqi and Iranian-backed forces took back the ISIS-held city of Tikrit, and they’ve been under investigation for war crimes ever since. Allegations include the massacring of civilians, torturing and summarily executing captives, and displaying human heads.”
Nichts anderes ist von einer Truppe unter Führung von Quasim Soleimani zu erwarten, über dessen zentrale Rolle im iranisch gesponserten Terrorapparat Dexter Filkins schon 2013 im New Yorker einen längeren Artikel schrieb.
Wenn Soleimani nicht gerade mit Hilfe amerikanischer Flugzeuge gegen den islamischen Staat im Irak kämpft, leitet er die Militäraktionen schiitischer Milizionäre und iranischer Truppen in Syrien, wo sie vor allem gegen Einheiten der „Free Syrian Army“ (FSA) kämpfen, jener FSA, die bis heute offiziell mit den USA verbündet ist und von Washington angeblich unterstützt wird.