Erweiterte Suche

Mindestens zwei Demonstranten in Bagdad getötet

Es sind vor allem junge Erwachsene, die seit 2019 im Irak gegen die Regierung protestieren
Es sind vor allem junge Erwachsene, die seit 2019 im Irak gegen die Regierung protestieren (Quelle: Twitter Hasnan Sanar)

Demonstranten aus dem gesamten Irak hatten sich in der Hauptstadt versammelt, um gegen die Morde an Demonstranten und Aktivisten zu protestieren und Aufklärung zu fordern.

Sura Ali, Rudaw

Zwei Menschen wurden getötet und mindestens 10 weitere verletzt, als Sicherheitskräfte am Dienstag hart gegen Demonstranten vorgingen, die aus dem ganzen Irak nach Bagdad gereist waren und auf einer Protestkundgebung die Regierung aufforderten, gegen die Mörder von Aktivisten und Demonstranten im ganzen Land vorzugehen.

Die Demonstranten reisten aus mehreren irakischen Provinzen an und versammelten sich in verschiedenen Teilen er Hauptstadt, von wo sie zum Tahrir-Platz zogen, dem Hauptversammlungszentrum der Protestbewegung.

Die Demonstranten skandierten Slogans, in denen sie die Regierung anprangerten, den Sturz des politischen Systems forderten, das sie als korrupt bezeichneten, und verlangten, dass die Mörder der Demonstranten und Aktivisten öffentlich bekannt gemacht werden.

„Ich bin hier, weil ich 2016 meinen Sohn verloren habe, nachdem er von Sicherheitskräften festgenommen wurde, weil er an Protesten teilgenommen hatte. Er wurde zu Tode gefoltert. Jetzt nehme ich für ihn an jedem einzelnen Protest teil“, sagte der Demonstrant Dawood Ismail gegenüber Rudaw English. „Ich habe meine beiden Brüder hier im Oktober 2019 auf dem Tahrir-Platz verloren. Ich habe keine Arbeit und keine Zukunft. Ich habe nichts zu verlieren”“, sagte Ali Ibrahim.

Im Oktober 2019 brachen im gesamten Zentral- und Südirak große Proteste aus, die eine Grundversorgung sowie ein Ende von Arbeitslosigkeit und Korruption forderten. Seit Beginn der regierungsfeindlichen Proteste im Oktober 2019 gab es laut Ali al-Bayati von der irakischen Menschenrechtskommission 81 Attentatsversuche auf Aktivisten. Mindestens 34 Aktivisten seien getötet worden.

Die Demonstrationen am Dienstag, die gegen 10 Uhr morgens begannen, verliefen friedlich, bis die Bereitschaftspolizei gegen 18 Uhr begann, exzessive Gewalt gegen die Demonstranten anzuwenden und Tränengaskanister und scharfe Munition abfeuerte.

Große Gruppen der Bereitschaftspolizei begannen, die Demonstranten vom Tahrir-Platz zum Nisoor-Platz und dann zum al-Nakheel-Einkaufszentrum in der Palästina-Straße zurückzudrängen, indem sie auf sie schossen, um die Menschenmengen zu zerstreuen. Auch die Autos der Demonstranten wurden von Mitgliedern der Sicherheitskräfte angegriffen und zerstört. Viele Demonstranten wurden auch verhaftet, wie Rudaw-Reporter vor Ort berichteten.

Premierminister Mustafa al-Kadhimi sagte, dass eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet und „strenge Befehle“ zum Schutz der Demonstranten erlassen worden seien, darunter ein Verbot von scharfer Munition. Präsident Barham Salih rief die Sicherheitskräfte ebenfalls zur Rechenschaft auf und sagte, „friedlicher Protest ist ein verfassungsmäßiges Recht“.

(Aus dem Artikel „Two dead, several injured in Baghdad protest, der bei Rudaw erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!