Sehr geehrte Krone-Redaktion,
schon dass Kurt Seinitz in seinem Kommentar in der heutigen Kronen Zeitung Israelis, die im Westjordanland leben, pauschal als „jüdische Kolonialsiedler“ und „Brutstätte(n) des Extremismus“ charakterisiert, stellt eine höchst fragwürdige Verunglimpfung dar. Dass er diese Menschen sodann aber als „giftige(s) Natterngezücht“ bezeichnet, überschreitet jede Grenze des Akzeptablen: Das ist nichts anderes als menschenverachtende Hetze.
In Internetforen, in denen User unter dem Schutz der Anonymität stehen, mögen solche Hassausbrüche auf der Tagesordnung stehen.
Dass diese entmenschlichende und der Gewalt den Boden bereitende Hetze in bester „Stürmer“-Manier – hat Seinitz in Ihren Seiten außer Juden eigentlich schon jemals jemand anderen als Giftschlangen bezeichnet? – von Ihrem Außenpolitikchef in die Tastatur gehämmert wurde, ist erschreckend genug; dass dieser verachtenswerte Ausbruch aber tatsächlich in Druck gehen konnte und Ihren zahlreichen Lesern vorgesetzt wurde, stellt einen beachtlichen Tiefpunkt an verantwortungslosem Journalismus in Österreich dar.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)